Endspurt in der VLN Langstreckenmeisterschaft Nürburgring 2011. Drei von zehn Saisonläufen stehen noch aus. Sieben liegen hinter Fahrern, Teams, Veranstaltern und natürlich den Fans. Drei Gesamtsiege werden zwischen den leistungsstarken Boliden der VLN-Specials-Klassen SP7, SP8, SP9, SP10 und E1-XP noch hart umkämpft sein. Genau wie der nicht minder harte Kampf um den Meistertitel. Hier sind es weniger die VLN-Boliden, sondern vielmehr die Fahrzeuge aus den zahlenmäßig starken Klassen der zweiten und dritten Startgruppe, die die Titelentscheidung unter sich ausmachen werden.

Eine lange Saison in der VLN Langstreckenmeisterschaft Nürburgring neigt sich langsam ihrem Ende entgegen. Aber trotzdem keine Zeit für die Teams jetzt die Füße hochzulegen. Drei Rennen im Zwei- bis Drei-Wochen-Rhythmus. Das wird noch einmal richtig „heiß“. Nach Lauf 8 am 24. September folgt bereits drei Wochen später Lauf 9 am 15. Oktober und nach nur zwei Wochen das Saisonfinale am 29. Oktober. Noch dreimal 4 Stunden über die 24,369 km lange Kombination aus Nürburgring-Nordschleife und Kurzanbindung der Nürburgring-Grand-Prix-Strecke. Jeweils rund 680 km, wenn es über die volle 4-Stunden-Distanz ohne Unterbrechungen und ohne vorzeitigen Rennabbruch geht.
Die Veranstalter der VLN, die Veranstaltergemeinschaft Langstreckenmeisterschaft Nürburgring GbR mit ihren elf Gesellschaftern hat im bisherigen Saisonverlauf eine gute Arbeit gemacht. Auch der Wechsel im operativen Geschäft, in der Geschäftsführung, brachte keinen Abbruch. Dietmar Busch ist der neue Verantwortliche für das operative Geschäft. Karl Mauer verantwortet die Bereiche Marketing und Medien. Der Vorsitz der Gesellschafter liegt wie gehabt bei Hans-Jürgen Hilgeland. Neben den Grundaufgaben des operativen Geschäfts liegt eine der wichtigsten Aufgaben in der ständigen Optimierung des seit 2009 in der VLN zur Anwendung kommenden sogenannten BoP-Reglements, das für einen Ausgleich der unterschiedlichen Fahrzeugkonzepte an der Spitze der VLN sorgen soll. Eine sehr komplexe Aufgabe, da verschiedene „Stellschrauben“ im technischen Reglement gleichzeitig zu bedienen sind. Schaut man sich die Diskussionen in anderen Rennserien an und wirft in der VLN einen Blick zurück in die Jahre 2009 und 2010 scheint das relativ gut gelungen. Auch in konventionellen Reglements, also Nicht-BoP-Reglements, geht es nicht ohne Diskussionen ab. Das liegt in der Natur der Sache. Motorsport ist ein technischer Sport.
Sieben Rennen, sieben verschiedene Sieger. Sieben verschiedene Teams: Schnitzer, Mamerow, Farnbacher, Manthey, Phoenix, Rowe und Raeder. Nur ein Fahrzeugtyp gewann zweimal: Mercedes SLS AMG GT3. Die anderen Siegerfahrzeuge: BMW M3 GT, Ferrari F458, Porsche 911 GT3 R Hybrid, Audi R8 LMS und Audi TT RS. Nur zwei Marken gewannen je zweimal: Mercedes AMG und Audi. Die anderen Siegermarken: BMW, Porsche und Ferrari. 19 Fahrer standen ganz oben auf dem Treppchen: Uwe Alzen, Jörg Müller, Augusto Farfus, Chris Mamerow, Armin Hahne, Jaime Melo, Marco Seefried, Marco Holzer, Richard Lietz, Patrick Long, Mattias Ekström, Timo Scheider, Frank Stippler, Roland Rehfeld, Alexander Roloff, Michael Zehe, Frank Biela, Christian Hohenadel und Michael Ammermüller. Mit dem Audi TT RS fuhr sogar ein Fahrzeug zum Gesamtsieg, das keiner der sogenannten Top-Klassen angehört. Ist das Unausgewogenheit?
Auch die Meisterschaft geht in ihre entscheidende Phase. Können die Halbzeitmeister von Kappeler Motorsport die derzeitigen Tabellenführer von Mathol Racing wieder von der Spitze verdrängen? Gibt es vielleicht sogar „lachende Dritte“?
Zeit für Spekulationen. Bereits jetzt, die laufende Saison ist noch nicht vorüber, blüht in den Nordschleifen-Foren die Spekulation. Wer fährt 2012 wo? Welcher Fahrer, bei welchem Team, mit welchem Auto? Namen sind im Spiel. Teamnamen, Hersteller, Fahrzeuge. Fährt Manthey Racing in der VLN? Mit Porsche? Mit Audi? Kommt Zakspeed zurück? Fragen über Fragen. Hier wird viel hineininterpretiert. Vermutet. Gerätselt. Sehr viel ist noch offen. Man sollte immer bedenken: Sicher würde jedes Team gern mit den besten Fahrzeugen und den besten Fahrern in der nächsten Saison antreten. Aber jedes Projekt muß auch irgendwie finanziert werden. Es sind keine Garagenbastler. Es sind mittelständische Unternehmen. Und es sind Unternehmer, die Verantwortung dafür tragen. Wünschen kann man sich vieles, man muß es aber auch bezahlen können. Und genau damit sind die Verantwortlichen in den Teams jetzt beschäftigt, indem sie mit Entscheidern aus der Wirtschaft Gespräche führen. Geben wir ihnen die Zeit. In den nächsten Monaten wird sich vieles konkretisieren. Und viele der jetzt offenen Fragen werden sich von allein beantworten.
„Barbarossa“ („Rotbart“). So wurde der deutsche Kaiser Friedrich I. (1122-1190) genannt. Barbarossa war von 1155 bis 1190 Kaiser des Heiligen Römischen Reichs. Unter dem Namen des alten Kaisers veranstaltet der MSC Sinzig e.V. im ADAC traditionell einen Lauf zur Langstreckenmeisterschaft. In diesem Jahr zum 43. Mal. Eine Traditionsveranstaltung auf der Nordschleife. Sinzig im Landkreis Ahrweiler trägt den Beinamen Barbarossastadt. Rotbart weilte im 12. Jahrhundert mehrfach in der Kaiserpfalz Sinzig. Was wohl der alte Kaiser zu den Rennen auf der Nordschleife sagen würde? Wahrscheinlich würde er seinen Helm aufsetzen, Pferd gegen Wagen tauschen und in die (Renn-)Schlacht ziehen. So wie heute die modernen Ritter der Nordschleife.
Fotos: RING1

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