Marken-Cups oder Markenpokale sind Rennserien im Automobilsport mit Tourenwagen und GT-Wagen in denen Fahrzeuge gleicher Marke und gleichen Typs gegeneinander antreten. So ist letztlich das Können der Fahrer entscheidend. Im O-Ton der Internetseite der VLN Langstreckenmeisterschaft Nürburgring liest sich das so: „Die Fahrzeuge der Cupklassen zeichnen sich durch eine große Leistungsdichte aus. Die Regularien werden speziell für die Langstreckenmeisterschaft konzipiert oder aus anderen Serien übernommen. Hier zählt der Fahrer und sein Können mehr, als in den anderen Klassen.“ (Quelle: www.vln.de)

Einer der ersten Markenpokale war in den 60er Jahren in Frankreich der Renault R8 Gordini – Pokal und danach in den 70er Jahren der Renault 5 – Pokal. Zuerst in Frankreich, später auch in Deutschland. Das Neue daran: Nicht der Wettbewerb der Marken sondern der Wettbewerb der Fahrer steht im Mittelpunkt.
Die erlaubten technischen Veränderungen der Fahrzeuge bis hin zu Reifenfabrikaten und -größen sind detailliert vorgegeben. Ein Einsatz in anderen Rennserien ist oft nicht möglich, da die Veränderungen über die erlaubten einer Fahrzeuggruppe – zumeist der FIA-Gr.N (Tourenwagen) hinausgehen, aber die Reglementgrenzen der etwas freizügigeren FIA-Gr.A (verbesserte Tourenwagen) nicht erreichen.
In der VLN sind derzeit drei Klassen innerhalb der Division (Gruppe) der VLN-Cup-Fahrzeuge ausgeschrieben: Die Klasse Cup1 umfaßt die Fahrzeuge aus der Seat Leon Supercopa – dem Markenpokal mit den gleichnamigen Fahrzeugen.
Seit 2004 veranstaltet Seat den Markenpokal Seat Leon Supercopa im Rahmenprogramm der DTM-Serie. Eine Saison besteht aus acht Läufen mit einem Freien Training, einem Zeittraining und je zwei Rennen zu jeweils 30 Minuten. Es kommen ausschließlich Seat Leon Supercopa zum Einsatz. Unter der Haube arbeitet ein 2 Liter großer Reihen-4-Zylinder-Turbomotor mit etwa 310 PS.
Die Seat Leon Supercopa fahren auf der VLN-Streckenvariante mit einer Rundenlänge von 24,369 km Rundenzeiten von etwa 9 Minuten und 15 Sekunden. In den bisherigen Saisonläufen der VLN kam der bestplatzierte Seat Leon auf Position 31 im Gesamtklassement. Stefan Michels, Christian Bollrath, Mike Jäger und Carsten Stuwe auf ihrem Seat Leon – allerdings in der VLN-Specials-Klasse SP3T (Turbos bis 2 Liter) gewertet.
In der Klasse Cup2 finden sich die Porsche 911 Carrera Cup der Baureihen 996 und 997. Beim 24-Stunden-Rennen starten die Cup-Porsche in der Gruppe 24h-Spezial (VLN-Specials) der Klassen SP7 (bis 4 Liter).
Der für den Einsatz in den Porsche Markenpokalen entwickelte, neue Porsche 911 GT3 Cup basiert auf dem Straßen-Sportwagen 911 GT3 RS. Von diesem stammt der weitgehend seriennahe Motor: Ein 3,8 Liter großer 6-Zylinder-Boxermotor mit 450 PS bei 8.500 U/min. Geschaltet wird 6-Gang sequenziell. Bei 1.200 kg Gewicht hat der Wagen ein Leistungsgewicht von nur 2,7 kg/PS.
Um den Einsatz mehrerer Generationen Cup-Porsche zu ermöglichen, werden die jüngeren Cup-Porsche mit 3,8 Liter Hubraum und 450 PS den älteren Modellen mit 3,6 Liter Hubraum und 430 PS mittels Luftmengenbegrenzer angeglichen. Somit fahren die Cup-Porsche in der VLN einheitlich mit 430 PS.
Interessant ist der Fakt, daß auf der langen Döttinger Höhe die Cup-Porsche den stärkeren Porsche der VLN-Specials-Klassen SP7 und SP9 in Sachen v max annähernd gleichwertig sind. Das liegt an der schmaleren Bauweise ohne Kotflügelverbreiterungen und abtriebsförderndes Flügelwerk. Im Kurvengeschlängel der Nordschleife ziehen die GT3 R und GT3 RSR dann wieder von dannen. Die Rundenzeiten der Cup-Porsche liegen bei etwa 8 Minuten und 25 Sekunden. Damit sind die Cup-Porsche schon dicht bei den Rundenzeiten der Top-Klassen, der VLN-Specials der Klassen SP7, SP8, SP9 (FIA-Klasse GT3), SP 10 (SRO-Klasse GT4) und E1-XP. Deren Rundenzeiten liegen zwischen 8 Minuten 10 Sekunden und 8 Minuten und 30 Sekunden. Bei regennasser Piste macht sich der Abtriebsnachteil gegenüber den Fahrzeugen der Top-Klassen ohnehin zudem noch weniger bemerkbar.
Die besten Platzierungen von Cup-Porsche im Gesamtklassement waren bei Lauf 1 ein 12. Platz für den Cup-Porsche von Manthey Racing mit Wolfgang Kohler, Frank Kräling und Christian Menzel. In Lauf 2 fuhren Rodney Forbes und Kai Riemer auf Position 13. Lauf 3 brachte für die beiden einen 10. Platz im Gesamtklassement als bestplatzierter Cup-Porsche. Bei Lauf 4 fuhren Kohler, Kräling und Menzel im Manthey-Cup-Porsche auf P12 und bei Lauf 5 standen sie am Ende auf einem sensationellen 3. Rang im Gesamtklassement. Die schnellste Rundenzeit eines Cup-Porsche in der ersten Saisonhälfte fuhren in Lauf 4 Uwe Alzen und Thomas Messer mit 8 Minuten und 24,441 Sekunden.
Die Klasse Cup3 umfaßt die Renault Clio Cup nach dem Reglement der VLN-Specials Klasse SP3 (bis 2 Liter). Der Cup-Clio ist ein ideales Sportgerät für Einsteiger in die VLN. Der Clio Cup ist bereits von Hause aus eine kleine Fahrmaschine: Der neue Renault Clio RS III „Coupe“ ist die jüngste Generation einer langen Reihe erfolgreicher Tourenwagen des französischen Herstellers. Ganz in der langen Renault-Tradition verbindet auch dieser Markenpokal-Rennwagen auf Basis der dritten Clio-Generation modernste Renn-Technik mit günstigen Anschaffungs- und Einsatzkosten. Der 2 Liter große Reihen-4-Zylinder-Saugmotor, natürlich mit Vierventiltechnik, verfügt über eine Leistung von gut 200 PS. Diese wird mittels eines sequenziellen Sechsgang-Getriebes auf den Nordschleifenasphalt gebracht.
Für die Fahrzeuge der Klasse Cup3 geht es um die Renault Sport Speed Trophy. Dort führen nach der Hälfte der Saison Elmar Jurek und Jannik Olivo von TKS Motorsport vor Dominik Brinkmann und Stefan Epp vom Team Sesterheim Racing und dem Team Schläppi RaceTec mit Holger Goedicke und Mathias Schläppi.
Der Markenpokal mit den Renault Clio ist eine Rennserie, die im Rahmenprogramm verschiedener Rennserien ausgetragen wird. Ausrichter ist Renault Deutschland. Zahlreiche aus der Renault Sport Speed Trophy bekannte Renault Clio starteten auch in diesem Jahr beim Renault Race Festival oder dem 24-Stunden-Rennen auf der Nürburgring-Nordschleife. Die Fangemeinde der VLN auf der Nordschleife, weiß, daß sich die Fahrer in der Renault Sport Speed Trophy auf und teilweise sogar neben der Strecke keinen einzigen Millimeter schenken. Auch bei den „kleinen“ Clios werden die 4- und 6-Stunden-Rennen der VLN inzwischen als reine Sprint-Rennen gefahren. Türklinkenduelle inklusive – und das bei Langstreckenrennen.
Härte und Dramatik auf Nordschleife und Grand-Prix-Strecke auf der einen Seite, die familiäre Atmosphäre eines schönen Motorsportwochenendes im Fahrerlager am Rande der Eifel-Rennstrecke auf der anderen Seite. Das ist die Renault Sport Speed Trophy in der VLN. Rund 25 Clio gehen in der Klasse Cup3 oftmals ins Rennen. Die besten Clio-Besatzungen können am Ende der Saison nicht nur die Clio-Cup-Wertung für sich entscheiden, sondern dank der großen Teilnehmeranzahl in ihrer Klasse unter Umständen sogar um den Meistertitel der VLN-Serie mitkämpfen.
Die besten Clios fuhren in der Saisonhälfte auf folgende Positionen im Gesamtklassement: P56 für Goedicke und Schläppi in Lauf 1, P46 für Olivo und Jurek in Lauf 2, bei Lauf sogar P36, in Lauf 4 wieder P46 und bei Lauf 5 sogar P34 für Brinkmann und Epp.
Die VLN-Cup-Fahrzeuge bieten ähnlich wie die VLN-Serienwagen eine relativ kostengünstige Möglichkeit zum Einstieg in die VLN Langstreckenmeisterschaft Nürburgring. Es muß ja nicht gleich ein Porsche 911 GT3 Cup sein. Auch mit den Cup-Fahrzeugen von Seat und Renault kann man in der „Grünen Hölle“ jede Menge Fahrspaß haben. Und wie die VLN-Serienwagen bilden die VLN-Cup-Fahrzeuge die breite Basis der VLN und stehen somit für den Breitensport in der VLN.

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