Insgesamt sieben Mal ging Axel Duffner (38 /Hornberg) bisher beim 24h-Rennen auf dem Nürburgring an den Start. Immer wieder versuchte er auf außergewöhnlichen Fahrzeugen zu starten, immer wieder saß er dabei hinterm Volant deutscher Fahrzeug. Die letzten beiden Male fuhr er auf einem
bärenstarken Audi RS4 von Götz Motorsport. In diesem Jahr wechselt er Team und Auto und dreht auf einem Hyundai Genesis seine Runden im härtesten Langstreckenrennen der Welt.

Was ist der Antrieb, sich einem 24-stündigen, gnadenlosen Kampf zwischen Konkurrenten und einer materialmordenden Rennstrecke zu stellen? „Ganz einfach“, erklärt Axel Duffner, Rennfahrer aus Leidenschaft, „die Faszination Nordschleife, das Gefühl beim härtesten Langstreckenrennen der Welt durchgehalten zu haben, den Geist der Nürburg zu fühlen und den mehr als 200.000 Zuschauer hochkarätigen Motorsport zu bieten.“ Heuer geht der schnelle Schwarzwälder zum achten Mal an den Start, erstmalig jedoch auf einem Hyundai Genesis. Das asiatische Geschoss gehört zum saarländischen Motorsportteam Schumann, das den Wagen in Eigenregie aufgebaut hat und während des Rennens betreut. Axel Duffner, selbstständiger Hotelchef und Küchenmeister und dessen Wurzeln im Schwarzwald liegen, hat eigentlich kaum Verbindung ins Saarland. Dass er bei Schumann das über 400 PS starke Coupé pilotiert, hat eine kuriose Vorgeschichte, die Duffner gerne preisgibt: „Eigentlich wollte ich wieder bei Götz Motorsport fahren. Nachdem Götz die beiden Audi RS4 Limousinen verkauft hatte und der Neuwagen-Deal geplatzt war, standen wir ohne Auto da. Götz sagte die Teilnahme am 24h-Rennen ab und ich musste mich um ein neues Team und Auto kümmern. Ich habe etliche Gespräche geführt, nicht selten scheiterte es am Preis, manchmal auch am Fahrzeug. Ein guter Freund, Georg Berlandy, sollte und wollte bei Schumann fahren. Da er selbst mit einem großen Rallye-Projekt beschäftigt ist, sagte er seinen Start ab. Kurzum hat er mich mit Schumann bekannt gemacht, Chemie und Konditionen passten auf Anhieb und nun fahren ich auf dem Hyundai Coupé.“
Vielversprechend: Die ersten Runden
Ganz ohne Test wollte Duffner sein Aisen-Debüt dann doch nicht wagen und hat den Wagen auf der Nordschleife vor einigen Wochen ausgiebig Probe gefahren. Wenn er vom ersten „Ritt“ erzählt, kann er seine Begeisterung kaum bremsen: „Der Wagen ist perfekt aufgebaut, nur edelste Materialien sind im Einsatz. Beispielsweise hat Schumann dem Auto ein sequentielles Getriebe spendiert, das bis zum Rennen noch um einen Satz Lenkrad-Wippen erweitert werden soll. Das alleine ist schon ein echter Knaller.“ Trotz Begeisterung über das zur Verfügung stehende Material, zeigt sich der Pilot selbstkritisch und weiß, dass er seinen Fahrstil im Vergleich zum Audi grundlegend ändern muss: Während der Audi von Götz Motorsport mit einem Turbo ausgestattet und der Motor nur bis 6.000 Umdrehungen zu treiben war, beginnt der Spaß beim Hyundai erst ab dieser Drehzahl. „Ich muss mich überwinden, den V6-Motor Runde für Runde so hoch zu drehen. Aber der Mensch ist ein Gewohnheitstier und ich glaube, mich schnell an die neuen Drehzahlregionen zu gewöhnen.“ Der Küchenchef fährt die 24 Stunden selbstverständlich nicht alleine, sondern wechselt sich mit Alexander Köppen (Bitburg) sowie den beiden Teamchefs Peter und Jürgen Schumann (Saarbrücken) ab. Der Plan, so Duffner, sei 10 Runden am Stück zu drehen, ehe beim Boxenstopp Fahrer und Räder gewechselt und der Wagen aufgetankt wird. „Grau ist alle Theorie – das 24h-Rennen hat seine eigenen Gesetze. Unvorhergesehene Ereignisse können jeden zu jeder Zeit ereilen und schon ist der Plan hinüber. Für uns wichtig: Ohne Zwischenfälle die Runden zu drehen, denn am Ende zählt die Konstanz, die schon manch kleines Auto ganz nach vorne zwischen die dicken Dinger gespült hat.“ Zwar zählt der Hyundai definitiv nicht zu den kleinen Autos im Feld, aber beim Betrachten der diesjährigen Starterliste wird deutlich, dass die Zahl der Top-Teams mit Aussicht auf den Gesamtsieg deutlich gestiegen ist. Selbst in den Klassen, die zum vorderen Drittel des Starterfeldes gezählt werden, wurde massiv aufgerüstet. Was daraus resultieren mag, kann Duffner progonstizieren: „Es wird an der Spitze zum regelrechten Sprintrennen kommen. Die Jungs ganz vorne werden mit gewetzten Messern ins Rennen gehen und sich keinen Zentimeter Boden schenken. Wir müssen daher noch mehr nach hinten schauen, um nicht zwischen die Mühlsteine zu geraten. Für uns wird es sicherlich ein hartes und für die Zuschauer ein sehr spannendes Rennen. Ich freue mich, wenn ich in der Frühlingsrolle zum ersten Mal über Start-Ziel fliegen darf.“

Foto: Redaktionsbüro Uwe Meuren

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