Der Kampf um die Startpositionen beim 24h-Rennen wird in diesem Jahr durch den Veranstalter neue geregelt, nachdem es in den vergangenen Jahren immer wieder kritische Stimmen gab. In einem Einzelzeitfahren werden die 40 schnellsten Teams am Freitagnachmittag die Plätze an der Spitze der ersten Startgruppe unter sich ausmachen. Wir haben die Vor- und Nachteile beleuchtet.

Das alljährlliche Problem
In der Vergangenheit gab es immer wieder kritische Stimmen bezüglich der Qualifikation beim 24h-Rennen am Nürburgring. Die schnellen Top-Teams haben gewettert über die kleinen langsameren Autos, die ihnen „die Runde kaputt gemacht haben“ und die Piloten der kleinen Fahrzeuge haben oft gemotzt über die harte Gangart der schnellen Top-Fahrzeuge. Im Qualifying war sich in der Vergangenheit jeder oft am nächsten und nahm oder konnte auch kaum Rücksicht auf die Konkurrenten nehmen. Ein „Miteinander auf der Strecke“ wurde immer schwieriger – leider! Der ADAC Nordrhein und Rennleiter Walter Hornung haben darauf reagiert und ein neues Qualifikationsformat geschaffen, das sogenannte „Top-40-Qualifying“.

Das Konzept: Zwei gezeitete Runden auf der Nordschleife
Die 40 besten der maximal 190 zugelassenen Teams werden sich im Top-40-Qualifying schon am Freitagnachmittag vor dem eigentlichen Rennen einem direkten Vergleich stellen. Die Vorentscheidung zur Teilnahme beginnt allerdings schon viele Wochen zuvor: Im Rahmen der drei VLN-Läufe vor dem 24h-Rennen (31. März, 14. April und 28. April) können sich die jeweils zehn Trainingsschnellsten direkt für die vorderen Startreihen beim 24h-Rennen qualifizieren. Damit sind bereits 30 Plätze vergeben. Die weiteren Plätze werden dann in den beiden Qualifyings (Donnerstag, 19:30 – 23:30 Uhr und Freitag, 09:35 – 11:35 Uhr) beim 24h-Rennen selbst vergeben.
„Wir haben lange nach einem spannenden und gleichzeitig fairen Modus gesucht“, beschreibt Rennleiter Walter Hornung. „Jetzt haben wir ihn in Zusammenarbeit mit der Sportabteilung des ADAC Nordrhein und der 24h-Technikkomission gefunden.“ Im Zehn-Sekunden-Abstand werden die Teams auf eine Aufwärmrunde geschickt, welcher dann zwei gezeitete Runden auf der Nordschleife folgen. In diesen werden die endgültigen Platzierungen ausgefahren. In zwei Runden auf der Nordschleife müssen die Teilnehmer beweisen, dass sie nicht nur Marathon-Qualitäten sondern auch Sprint-Talente haben.

Den Qualifikationsmodus zu verfeinern
„Es gab schon länger Ideen, den Qualifikationsmodus zu verfeinern“, erklärt Hornung. „Im Rahmen von Hintergrundgesprächen im vergangenen Jahr kristallisierte sich dann heraus, dass diese Idee auch bei Teams und Medienvertretern auf offene Ohren stößt. Bislang wurden die Qualifyings immer durch die Top-Teams eröffnet, die sich vor der Freigabe des Trainings an der Boxengassenausfahrt stauten,“ beschreibt so Rennleiter Walter Hornung. „Dies wird jetzt entzerrt und entspannt – zumal die bereits für das Top-40-Qualifying feststehenden Teams das Training erst mit 20 Minuten Verzögerung aufnehmen dürfen.“ Die Reihenfolge, in der die Fahrzeuge das Top-40-Qualifying aufnehmen, wird übrigens ausgelost.

Profitieren alle vom neuen Format?
Laut Veranstalter sollen alle Beteiligten vom Top-40-Qualifying profitieren: So sehen die Fans nun noch mehr spannenden Sport, die besten Teams erhalten eine zusätzliche Plattform, um sich zu präsentieren. Für die Organisatoren bringt das neue Qualifying-Format auch ein deutliches Plus an Sicherheit und auch für die Medien wird damit eine gewisse Attraktivität geschaffen.
Löblich am neuen Format, neben der gewonnenen Sicherheit, ist auch, dass die Top-40-Qualifyer das Training erst 20 Minuten später aufnehmen dürfen. Das bietet dem Mittel- und Hinterfeld die Möglichkeit konzentrierter ihre Rundenzeiten zu fahren. Die phasenweise Trennung der Qualifikationszeiten ist zwar ein Widerspruch zu einer „rücksichtsvollen Gemeinschaft auf der Rennstrecke“, wird aber dem Geist der Zeit gerecht. Die Schere zwischen Top-Teams und Amateuren wird von Jahr zu Jahr größer.
Die ersten drei Veranstaltungen der VLN bekommen zudem einen besonderen Status und stehen nun in direkter Verbindung mit dem 24h-Rennen. Ohnehin wurden die drei Rennen von den Top-Teams aktiv zur Vorbereitung genutzt. Jetzt kommen sie nicht mehr drum herum. Ob die Qualifyings der ersten drei VLN-Veranstaltungen nun noch aggressiver gefahren werden, bleibt abzuwarten. Sollte dem so kommen, muss die VLN hart durchgreifen. Bei der VLN-Pressekonferenz wurde bemängelt, dass die Rücksichtnahme einiger Fahrer im vergangenen Jahr, gerade bei Gelbphasen, zu wünschen übrig ließ und man sich diesem Thema deutlich annehmen möchte.
In den Rennen, sowohl bei der VLN und insbesondere beim 24h-Rennen, heißt es dann aber wieder „Rennen und Rennen lassen“.

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