Mit reichlich Verstärkung und noch mehr Siegeswillen startete das Team Derscheid (Much) in das zweite 6h-Rennen der Langstreckenmeisterschaft Nürburgring (VLN) 2011. Mit beiden Autos, dem BMW 318is und dem BMW 325i war das Team auf einen Sieg aus. Den ganz großen Wurf ließen Wetter und Konkurrenz jedoch nicht zu.

Michael Flehmer (Heiligenhaus) und Rolf Derscheid (Much) ließen sich viel Zeit, ehe sie mit Unterstützung von Wolfgang Kudrass (Lohmar) ins verregnete Training zum 7. Rennen der Saison starteten. Michael Flehmer eröffnete für das schnelle Trio das Rennsportwochenende, ging mit Regenreifen auf die Strecke und kehrte nach zwei Einrollrunden wieder an die Box zurück und übergab den BMW 325i an Wolfgang Kudrass. Ebenfalls nur zwei Runden drehte der erfahrene Pilot und übergab den Wagen an Teamchef und Fahrer Rolf Derscheid, der seinerseits auch nur zwei Runden drehte und dabei die beste Zeit einfuhr, die für den vierten Startplatz in der Klasse V4 genügte. Keiner der drei Piloten hatte im Training eine freie Runde: Viele Unfälle, lange Ölspuren und eine extrem schmierige Strecke machten das Training brandgefährlich.
Regen, Sonne, Regen, Abbruch
Michael Flehmer fuhr den Start des 6h-Rennens, die Strecke war zu diesem Zeitpunkt noch relativ nass, daher schickte ihn Teamchef Derscheid auf Regenreifen los. Nach zwei Runden hatten die gut 200 Autos die Ideallinie nahezu komplett trocken gefahren, so dass Flehmer die Box ansteuerte und sich profillose Slicks montieren ließ. Als Flehmer wieder ins Renngeschehen eingriff, begann sich der Himmel erneut zu verdunkeln und Flehmer wurde von einem heftigen Regenschauer erwischt. Er wagte viel und fuhr trotz auf der Fahrbahn stehenden Wassers mit Slicks weiter. In der nächsten Runde musste dann doch auf die Regenpneus gewechselt werden, da es rund um die Strecke immer wieder sintflutartig regnete. In Runde 14 kam Flehmer dann an die Box, um an Wolfgang Kudrass zu übergeben. Das Wetter hatte sich nicht gebessert und so blieben die Regenreifen das Maß der Dinge. Kudrass konnte sich mit beherztem Fahrstil auf Platz zwei vorfahren als es dann abtrocknete und er sich zum Reifenwechsel entschloss. Nach Tanken und Reifenwechsel wurde er wieder auf die Strecke geschickt. Kudrass übergab den BMW nach acht Runden an Teamchef Rolf Derscheid. Dieser konnte den Vorsprung auf den Konkurrenten weiter ausbauen. Auf Platz zwei drehte der BMW nun seine Runden, als extrem heftiger Regen die Rennleitung dazu zwang, den 7. Lauf vorzeitig zu beenden. Das Trio Derscheid / Flehmer / Kudrass belegte somit nach nicht ganz sechs Stunden Renndistanz den zweiten Platz der Klasse V4.
Junioren kämpfen mit stumpfen Waffen
Matthias Butz (Bergisch-Gladbach) und Martin Hörter (Ransbach-Baumbach) teilten sich Auto und Renndistanz mit Alexander Kudrass (Lohmar). Sie drehten insgesamt fünf Trainingsrunden auf dem „kleinen“ Derscheid-BMW, dem 318is. Martin Hörter legte die schnellste Runde hin und die eingefahrene Zeit von 11:30 Minuten reichte für den zweiten Platz in der Klasse V2. Matthias Butz übernahm den Start. Nach nur einer Runde kehrte er mit Geräuschen aus dem Antriebsstrang zur Box zurück. Bei einer kurzen Prüfung stellten die Mechaniker reichlich Spiel in der Antriebswelle fest und wechselten daraufhin das Bauteil. Danach kam Butz nicht mehr richtig in Schwung, hinzu kamen die immer wieder einsetzenden, heftigen Regenschauer, die seinen Fahrfluss unterbrachen. Bereits in Runde neun übergab er das Auto an Martin Hörter, der deutlich besser mit Strecke und Wetter zurecht kam. Er konnte zwar Boden gutmachen und sogar den Rückstand von einer Runde wettmachen, an die Topplatzierung kam er jedoch nicht mehr ran. In Runde 19 kam Hörter an die Box, um den Wagen für den Rest des Rennens an Alexander Kudrass zu übergeben. Kudrass fühlte sich auf Anhieb wohl im kleinen Derscheid-BMW und gab mächtig Gas. Doch auch sein Einsatz genügte nicht, um an Platz zwei zu reichen. Als das Rennen wegen des heftigen Regens abgebrochen wurde, lag das Trio auf dem dritten Platz der Klasse V2.
Das nächste Rennen startet am 24. September 2011, die Renndistanz beträgt vier Stunden.
Stimmen nach dem Rennen
Rolf Derscheid, Teamchef und Fahrer
„Die Entscheidung die Box aufzusuchen, um einen Fehler lokalisieren zu lassen, liegt immer im Ermessen des Fahrers. Matthias Butz hatte offenbar Angst, dass ein größerer Schaden vorlag und wollte auf Nummer sicher gehen. Die Antriebswelle hätte gehalten, da bin ich mir ziemlich sicher. So haben die Jungs vielleicht einen Platz verspielt, den sie auch mit größter Anstrengung nicht mehr einfahren konnten. Dennoch haben die drei einen guten Job gemacht. Auch meine Mitstreiter haben alles richtig gemacht. Alles in allem bin ich mit dem Wochenende zufrieden: Wir haben ein schwieriges, langes Rennen unfall- und schadenfrei hinter uns gebracht und dabei noch zwei gute Positionen rausgefahren. Mein Dank geht auch an alle Mechaniker, die wie die Wiesel gearbeitet haben. Und: Danke auch an die vielen helfenden Hände im Background, die uns mit gutem Essen und stets guter Stimmung versorgen.“

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