Mit guter Platzierung Punkte im Kampf um die Meisterschaft einheimsen – das stand beim Bad Saulgauer Team Kappeler Motorsport ganz oben auf der Agenda zum 7. Lauf der Langstreckenmeisterschaft Nürburgring (VLN). Bei der auf sechs Stunden angesetzten Renndistanz hatte das Team nach gut drei Stunden Platz eins der Klasse errungen und befand sich auf Erfüllungskurs des Plans. Dann schlug der Technik-Teufel zu, warf das Team zurück; doch am Ende reichte es für einen ungefährdeten zweiten Platz der Klasse.

Drei Runden drehte Teamchef Thomas Kappeler auf dem BMW M3 im Zeittraining zum 7. Lauf der VLN – drei Runden bei strömenden Regen. Der Teamchef von Kappeler Motorsport rutsche mehr als er fuhr, denn die Strecke war nicht nur regennass, sondern auch extrem schmierig und rutschig, die Zeiten waren entsprechend hoch. Erst nach mehr als einer Stunde begann die Ideallinie abzutrocknen und Harald Hennes (Eschweiler) konnte die bestehende Zeit von Thomas Kappeler deutlich unterbieten. Thomas Gerling (Uchte) ging als letzter Fahrer ins Training und fuhr die schnellste Zeit im Team, die in der Klasse SP5 für den dritten Startplatz genügte. Von diesem Platz ging Thomas Kappeler in das Rennen, das pünktlich um 12 Uhr gestartet wurde. Wegen der noch feuchten Piste ließ sich Kappeler „Intermedias“ montieren, eine Reifenmischung zwischen profillosem Slick und profiliertem Regenreifen. Zunächst eine kluge Entscheidung, denn die Strecke begann unter den heißen Reifen der mehr als 200 Teilnehmer rasch abzutrocknen. Doch der Regen ließ nicht lange auf sich warten und so musste Kappeler erstmalig nach der fünften Runden die Box aufsuchen, um sich Regenreifen auf den BMW M3 montieren zu lassen. Zu diesem Zeitpunkt lag das Team bereits auf Platz eins der Klasse, weit vor dem ärgsten Wettbewerber.
Wetter-Kapriolen und Technik-Probleme
Mit vollem Tank und frischen Regenreifen griff Kappeler wieder ins Renngeschehen ein und konnte sich immer weiter von der Konkurrenz absetzen, obgleich das Wetter wahre Kapriolen schlug. Während es an einer Stelle der Nürburgring Nordschleife trocken und sonnig war, regnete es an anderer Stelle in Strömen und der Niederschlag sorgte für wahre Sturzbäche auf der Strecke. Nach 15 Runden war Kappelers Einsatz beendet. An der Box stand Harald Hennes bereit, den Wagen zu übernehmen, mit vollem Tank und frischen Regenreifen die gute Leistung seines Teamchefs fortzuführen. Während Hennes` Fahrt trocknete die Strecke so weit ab, dass er konstante Rundenzeiten unter neun Minuten fahren konnte, was den Puffer auf die Verfolger weiter anwachsen ließ. Zwischendurch sorgten kurze Regenschauer immer wieder für mehr als ein „Aha“-Gefühl bei Harald Hennes, insbesondere dann, wenn Aquaplaning jegliche Bodenhaftung des BMW ausschaltete. In Runde 27 fuhr Hennes die schnellste Runde im Team, eine Runde später musste er den BMW mit gerissenem Gaszug ausrollen lassen. Hennes begann zu improvisieren und klemmte mit Astholz und Kabelbinder das Gaspedal auf Vollgas, startete den Wagen und schoss sofort auf die Piste zurück. Um nicht mit Vollgas durch die folgenden Kurven zu fahren – Hennes musste etwas mehr als die Hälfte der Strecke zurücklegen, um die rettende Box zu erreichen – machte er den Motor vor jeder Kurve aus, rollte durch die Kurve und machte den Motor am Kurvenausgang wieder an. Auf diese Weise erreichte er die Box, wo die Mechaniker von Kappeler Motorsport bereitstanden, um den Schaden zu beheben. Auch Thomas Gerling stand bereit, denn er sollte das Rennen zu Ende fahren. Die Fahrt zur Box und die anschließende Reparatur dauerten über 20 Minuten – in dieser Zeit rutschte Kappeler Motorsport von Rang ein auf zwei zurück. Gerling, der alles versuchte, die alte Rangordnung wieder herzustellen, kam zwar an den Führenden wieder ran, konnte aber nicht überholen, da das Rennen wegen extremer Regenfälle kurz vor offiziellem Ende abgebrochen wurde. Kappeler Motorsport belegte den zweiten Platz in einer stark besetzten Klasse SP5 und büßte damit die Meisterschaftsführung ein. Mit nur 0,37 Punkten Rückstand liegt das schnelle Trio Kappeler / Gerling / Hennes nun auf Rang zwei der Tabelle.
Das nächste Rennen startet am 24. September 2011, die Renndistanz beträgt vier Stunden.
Stimmen nach dem Rennen
Thomas Kappeler, Teamchef und Fahrer
„Mein Stint war alles andere als einfach: Die Strecke war zum Teil regelrecht überflutet. Auf der Döttinger Höhe hatte der Wagen keinerlei Bodenhaftung mehr und ich hatte großes Glück, nicht von der Piste gerutscht zu sein. Durch ständiges Reifenwechseln hatte die Mechaniker diesmal viel Arbeit, der gerissene Gaszug hat sein übriges getan, die Schrauber nicht zur Ruhe kommen zu lassen. Der zweite Platz geht in Ordnung, wenn wir natürlich gerne gewonnen hätten. Die eingefahrene Platzierung geht diesmal auf das Konto von Harald Hennes, der den Wagen souverän zur Box gebracht hat – trotz technischer Probleme. Wir setzen alles dran, das nächste Rennen zu gewinnen, um den Kampf um die Meisterschaft solange als möglich offen zu halten.“
Harald Hennes, Fahrer
„Wow – allein die Fahrt mit dem „Vollgas“-Motor hat schon Aufregung genug gebracht – die Wetterkapriolen haben ihr übriges getan, damit das Rennen nicht langweilig wird. Eine tolle Teamleistung haben wir gezeigt und ich bin stolz auf alle einzelnen Mitglieder. Beim nächsten Rennen fahren wieder um die volle Punktzahl.“
Thomas Gerling, Fahrer
„Ich bin nicht viel gefahren: Eine Runde im Training, die als schnellste Zeit den dritten Startplatz einbrachte. Als ich im Rennen in Schlagdistanz zu Platz eins kam, erfolgte der Abbruch. Schade, aber die Sicherheit geht vor, zumal es in einem Abschnitt sogar hagelte und selbst 30km/h noch zu schnell war. Der Wagen war klasse vorbereitet und lief wie ein Uhrwerk – abgesehen von dem Gaszug-Problem, dass die Jungs aber schnell und gekonnt reparierten. Jetzt freue ich mich auf den 8. Lauf, bei dem wir unbedingt wieder die volle Punktzahl einfahren müssen.“

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