Wer eins und eins zusammenzählen kann, der hat schon sicherlich eine Vermutung gehabt. Rainer Dörr hat im Frankfurter Raum den Vertrieb für den neuen McLaren MP4-12C übernommen. Die Spekulationen, dass Dörr auch zur Rennversion greifen wird, war naheliegend und hat sich nun bestätigt. Dörr-Motorsport startet 2012 mit zwei McLaren MP4-12C GT3 in der VLN und beim 24h-Rennen.
Dörr-Motorsport hat einst mit einem BMW 318 angefangen, ist den BMW´s treu geblieben und setzt aktuell auch einen BMW Z4 GT3 in der VLN ein. Angemerkt sei: Mit einem infernalischen Sound! Aktuell wird auch ein Porsche 911 GT3 eingesetzt, denn man möchte auf lange Sicht zeigen, dass man auch mit anderen Fabrikaten erfolgreich sein kann. Das scheint sich jetzt bezahlt zu machen und stellt Dörr-Motorsport gleichzeitig vor neue Herausforderungen.
McLaren baut derzeit 20 Exemplare des neuen MP4-12C GT3 und Dörr-Motorsport wird 2012 zwei dieser High-Tech-Rennwagen in der VLN und beim 24h-Rennen einsetzen. Beim Anblick dieses Rennwagens wird immer wieder ein bisschen BPR – Flair der 90er Jahre wach, als die McLaren in der GT1 Klasse den weltweiten GT-Boom wieder erweckten. Der hält nach wie vor an und Dörr darf sich daran beteiligen.
„Als wir erfahren haben, dass es vom neuen MP4-12C eine GT3 Variante geben wird, war für uns klar: Wir wollen dieses Fahrzeug fahren! Jetzt freuen wir uns natürlich riesig, dass wir als Team ausgewählt worden sind. Das zeugt von Wertschätzung für viele Jahre harter, enthusiastischer Arbeit“ so Rainer Dörr.
Die Aussichten für das Team aus dem hessischen Butzbach sind also mehr als rosig. „Wir möchten natürlich ganz vorne mitfahren und vertrauen dabei voll und ganz auf das Entwicklungsteam bei McLaren GT und blicken gespannt auf die Testfahrten mit dem neuen Fahrzeug auf der Nordschleife. McLaren bietet uns dabei die Möglichkeit, ihre volle Ingenieurkompetenz zu nutzen: Es werden Ingenieure abgestellt, die mit uns gemeinsam arbeiten werden. Das wird auch das Team Dörr-Motorsport weiter bringen.“
Bei allem Enthusiasmus muss bedacht werden, dass sich Neuankömmlinge auf der Nordschleife immer wieder schwer getan haben. Viele Projekte begannen mit Optimismus und mussten in der Grünen Hölle die bittere Wahrheit erkennen, dass es doch noch weitestgehend Porsche – Land ist. Dass das aber kein Grund ist es gar nicht erst zu probieren, hat jüngst wieder Farnbacher-Racing beim 24h-Rennen bewiesen. Die Zukunft wird es zeigen und wird dadurch umso spannender.
Vorfreude hin oder her – es darf nicht vergessen werden welches High-Tech-Auto hier den Weg in die VLN findet. Alleine das Carbon-Chassis welches aus einem Stück geformt ist (Monocell) ist, wie sagt man so schön, Technik und Ingenieurkunst „vom Allerfeinsten“. Die hat allerdings auch ihren Preis. 350 000€ soll der neue GT-Rennwagen von McLaren zu Buche schlagen. Das beweißt einmal wieder mehr, dass die Zeiten relativ kostengünstiger GT-Rennwagen in der VLN bereits lange vorbei sind.
