Beim 3. Saisonlauf zur VLN am 14. Mai 2011 fuhr Manthey Racing zum zweiten Mal in dieser Saison auf einen Podestplatz. Nach Rang 2 beim 2. Lauf durch Lucas Luhr, Timo Bernhard und Romain Dumas nun erneut Rang 2 durch Marc Lieb, Timo Bernhard und Arno Klasen. Im Unterschied zu den beiden ersten Saisonläufen war der gelb-grüne Manthey-Porsche diesmal nicht der GT3 R aus der Klasse SP9, sondern der reaktivierte GT3 RSR aus der Klasse SP7. Dieser wurde letztmalig in der Saison 2009 eingesetzt - seinerzeit sehr erfolgreich.

Für Manthey Racing war es ein Vergleichstest unter den Rahmenbedingungen des derzeitigen Regelwerkes der VLN. Dieses basiert seit 2009 auf einer sogenannten Balance of Performance BoP (Ausgleich von Leistung). BoP-Reglements gibt es auch in anderen Rennserien. Gut umgesetzt wird dadurch der Sport an der Spitze breiter und für die Zuschauer interessanter und spannender. Mehr unterschiedliche Fahrzeugmodelle können mit entsprechender Fahrerbesetzung vorn mitmischen.


Für Teamchefs und Renningenieure ist es eine Herausforderung, die Möglichkeiten die ein BoP-Reglement bietet, so auszunutzen, daß die optimale Kombination aller Einflußgrößen dabei rauskommt. Mitunter kommt das einer Quadratur des Kreises gleich: Weniger Gewicht heißt weniger Ansaugluft. Oder fährt man besser mit mehr Gewicht und mehr Ansaugluft? Der Wettbewerb spielt sich also nicht nur auf der Nordschleife, sondern auch bei den Strategen und Technikern in der Box ab.


Grundsätzlich sind nach wie vor beide Porsche-Modelle in der Lage, um Gesamtsiege in der VLN zu fahren. Es gibt zwischen beiden Fahrzeugen Konzeptunterschiede. Die Philosophie ist jeweils eine andere.


Auf einen einfachen Nenner gebracht: Der GT3 R ist ein aus der Serie entwickelter GT-Wagen. Der RSR ist dagegen ein reinrassiger GT-Rennwagen.


Was die Fahrleistungen (auf der Nordschleife) anbetrifft kann man feststellen: Was der GT3 R mit Leistung erreicht, erreicht der RSR mit Abtrieb. Das bringt je nach Streckenabschnitt entweder dem einen oder dem anderen einen marginalen Vorteil.


Art. 257A-2011 Anhang J Internationales Sportgesetz der FIA definiert die Klasse GT3 (Cup-GT-Wagen), die ihren Ursprung in den GT-Wagen aus den Markenpokalen hat. Der GT3 R basiert somit auf den Cupfahrzeugen aus dem Porsche Carrera- und Supercup.


Der RSR ist ein für die Klasse GT2 entwickelter und gebauter reinrassiger GT-Rennwagen. Die Klasse GT2 (GT-Wagen) ist in Art. 257-2011 Anhang J Internationales Sportgesetz der FIA definiert. Manthey Racing war von Anfang an in Entwicklung und Weiterentwicklung des RSR eingebunden. Damit hat das Team die wahrscheinlich größte Kompetenz im Wissen um die Technik des RSR und die meiste Erfahrung im Renneinsatz bei Langstreckenrennen.


Der Vergleich der Rundenzeiten des RSR beim 3. VLN-Lauf mit Zeiten der GT3 R „hinkt“. Das hieße Äpfel mit Birnen zu vergleichen. Wenn überhaupt, könnte man die Fahrerbesetzung die den RSR pilotierte mit deren GT3 R-Zeiten aus dem 1. Und 2. Lauf vergleichen. Aber auch dieser Vergleich hat einen Haken. Wetter und Asphalttemperaturen sind nie identisch.


Der Grund für den RSR-Einsatz liegt eher in geänderten BoP-Einstufungen seit dem 1. Lauf. Das dürfte für die Verantwortlichen bei Manthey Racing der Grund sein, um im 3. und im kommenden 4. Lauf Erfahrungswerte zu sammeln. Manthey Racing wird nach Lauf 4 eine strategische Entscheidung hinsichtlich des Fahrzeugeinsatzes beim 24-Stunden-Rennen treffen. Lauf 3 kann vielleicht eine Tendenz aufzeigen. Vielleicht auch Annahmen bestätigen. Der nächste Einsatz des RSR wird auch für Olaf Manthey mehr Klarheit bringen.


Die Rückkehr des schon pensionierten Manthey-RSR auf die Nordschleife brachte auf alle Fälle ein Ergebnis, das die Erwartungen übertraf. Und viele der Fans freuen sich über ein Wiedersehen mit dem alten „Dicken“.



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