Beim VLN-Saisonauftakt gibt es in der Boxengasse jedes Jahr immer wieder viele neue Projekte zu bestaunen. Eines der aufsehenerregendsten kommt in dieser Saison von Pohlen Racing.
Das Team aus Geilenkirchen geht 2011 mit einer komplett neuen Mercedes C-Klasse an den Start und ist damit im Porsche- und BMW-dominierten Langstreckenpokal schon fast ein Exot. Doch damit nicht genug der Besonderheiten: Unter der Haube des Stuttgarters werkelt ein 3-Liter Dieselmotor mit rund 360 PS.
"Die Idee entstand schon 2009." erklärt Projektleiter Matthias Burghof gegenüber ring1. "Dabei war von Anfang an klar, dass es ein Mercedes mit Dieselmotor werden sollte. Die Marke mit dem Stern ist einfach schon lange bei uns im Haus verankert".
Der Aufbau des Renners erfolgte vollständig in Eigenregie in der heimischen Werkstatt. Die Ähnlichkeit der C-Klasse mit den DTM-Boliden gleichen Modells ist aber nur Zufall: "Wir brauchten Platz für die vielen Komponenten, daher ist das Bodypaket unseres Partners Beckers GFK- Technik etwas in die Breite gewachsen" so Burghof. Die vielen Fans an der Nordschleife dürfte es freuen. Die lange Zeit von den ersten Gehversuchen im Jahr 2009 bis zum ersten Renneinsatz beim ersten VLN-Lauf erklärt sich vor allem durch die aufwändigen Umbauten am V6 CDI Motor.
"Wir haben den Motor in Zusammenarbeit mit Meta-Motorentechnik gänzlich selbst aufgebaut, soweit es das Reglement zulässt. Eigentlich ist nur noch das Gehäuse vom Serienmotor übrig" erläutert der Projektleiter.
Obwohl man im Vorfeld einige Tests fahren konnte, tauchten bei der Premiere des Selbstzünders auf Nordschleife im Rahmen der 58. ADAC Westfalenfahrt unerwartete Elektronikprobleme auf, so dass man nur 4 Runden absolvierte. Ein Ausrutscher im Training blieb bis auf kleinere Blessuren kosmetischer Natur aber folgenlos.
In dieser Saison plant Pohlen-Racing die Teilnahme an ausgewählten VLN-Rennen. Das 24h-Rennen im Juni steht laut Burghof aber nicht auf dem Programm: "Dazu ist der Wagen zumindest in diesem Jahr noch nicht weit genug entwickelt".
