Die neue Ausgabe (Nr. 20) der powerslide ist erhältlich. Und wie immer mit spannenden Themen für alle „Petrolheads“. Fahrer, Fahrzeuge, Geschichten aus der „guten, alten Zeit“. Liebhaber historischer Rennfahrzeuge, die diese nach wie vor sehr flott über Rundkurse, Bergrennstrecken und Rallye-Wertungsprüfungen bewegen. 120 Seiten pickepackevoll mit brilliantem Automobilsport.

In der Rubrik FAMOUS HEADS dreht sich dieses Mal alles um Harald Grohs.
Die RACE REPORTS berichten vom Goodwood Revival, den Spa Six Hours, dem Bergrennen Vossenack, dem Saisonfinale Nürburgring und der YOUNGTIMER Trophy.

CARS IN DETAIL begibt sich auf die Spuren der Rennhistorie des Zakspeed Ford Turbo Capri. Wie immer mit den schönen Illustrationen von Werner Bührer.
Zakspeed Ford Turbo Capri
Von Christian Reinsch, Fotos: Michael Thier, PETROLPICS Josef Weitz
Tatort: Eifel-Flugplatz Dahlemer Binz. Auftrag: Fotoshooting Zakspeed Ford Turbo Capri. Uhrzeit: 19.24 Uhr, wir haben nur noch wenige Minuten. Michael Thier ist mit dem Aerocopter nach den Luftaufnahmen wieder im Landeanflug, und ich habe noch kein Foto vom Flammen-speienden Turbo Capri. Peter Zakowski sitzt am Steuer des mehr als 32 Jahre alten Gruppe 5-Boliden. In der vorigen Runde rollte er bereits langsamer den „Taxiway“ herunter und die Landebahn wieder herauf - nicht gerade das, was ich brauchte, um noch ein tolles Foto zu schießen. Neben mir steht Jessica Zakowski mit ihrer Hündin Missy. „Doch! Er gibt noch einmal Gas“, meinte sie zu mir, und da hatte sie auch Recht. Von weitem hörten wir, wie der Zakspeed Ford Turbo Capri im weißen Würth-Design aufheulte, der Turbolader nach Luft lechzte und auf uns zu geschossen kam. Beim Bremsvorgang warf der Capri aus dem linken Türschweller noch einmal richtig schöne Flammen heraus - genau das, was ich wollte.
Am Team-LKW stieg Peter lächelnd aus. 2012 ist er zum ersten Mal den Zakspeed Ford Turbo Capri gefahren und seitdem wohl sein größter Fan. Genauso erging es wahrscheinlich auch Hans Heyer und Klaus Ludwig Ende der 70er und Anfang der 80er Jahre, als sie ihn zum ersten Mal fuhren. Ganz gleich, mit welchem der damaligen Piloten man sich unterhält, jeder gerät ins Schwärmen. Der Capri war einer der außergewöhnlichsten Gruppe 5-Rennwagen.
Durch Erich Zakowski erlebte der Capri Ende der 70er Jahre im Rennsport einen zweiten Frühling oder eher seine Blüte? Wie auch immer. Ford Motorsport hatte Anfang der 70er Jahre den Capri (Modell I) mit einem 6-Zylinder-Saugmotor ins Rennen geschickt, um sich gegen BMW in der Tourenwagen Europameisterschaft legendäre Tourenwagenschlachten zu liefern. Danach wurde das Ford-Motorsport-Engagement stark zurückgefahren, und man gab daraufhin seine Aktivitäten in die vertrauten Hände von Erich Zakowski.
Entwicklung im stillen Kämmerelein
Die Gruppe 5-Zakspeed-Ford Escort mit Hans Heyer und Armin Hahne am Steuer hatten es in der Deutschen Rennsport Meisterschaft schwer. 1977 und 1978 mussten sich beide Fahrer mehr als nur strecken, um den starken BMW 320 in der Division II die Stirn bieten zu können. Schon zu Beginn der Saison 1978 war klar, dass der Ford Escort keine Zukunft mehr haben konnte und sollte. Ford hatte im Frühjahr 1978 mit dem neuen Ford Capri (Modell III) die Automobilwelt beeindruckt. Das sportliche Coupé sollte durch Zakspeed auch auf der Rennstrecke seine Stärken beweisen. Mit einer geringeren Stirnfläche und einer niedrigeren Höhe hatte er im Gegensatz zum Ford Escort erhebliche aerodynamische Vorteile bereits von Haus aus.
Schon 1977 hatte die Zeitschrift auto, motor und sport berichtet, dass Zakspeed im Ford-Auftrag das bisherige Escort-Modell in der Gruppe 5 durch einen neuen Capri ablösen werde. Aus der Motorsportabteilung in Köln folgten heftige Dementis. In Niederzissen existierte zu dieser Zeit bereits erstes Ton-Modell. Da wusste man in der Eifel noch nicht, dass der Zakspeed Ford Turbo Capri einmal zu einer Rennsport-Wunderwaffe werden würde. Vielleicht hatte man gewisse Vorahnungen.
Kompromislos, konsequent und effektiv
Im Gegensatz zur Konkurrenz lotete man in Niederzissen bei der Konstruktion des Capri die Grenzen des Machbaren dank freizügigem Gruppe 5-Reglement noch weiter als bisher aus. Keinen Kompromissen wollte man sich hingeben, um einen schlichtweg konsequenten und effektiven Rennwagen bauen zu können. Diese Eigenschaft lobt Peter Zakowski nach mehreren Jahrzehnten noch immer am Meisterwurf seines Vaters und seiner Techniker: „Als wir 1996 für die Weiterentwicklung des Opel Calibra in der ITC verantwortlich waren, haben wir den Capri aus dem Museum geholt und den Opel-Ingenieuren als Vorbild hingestellt. Danach hatten Sie verstanden, worauf wir hinaus wollten. Ein Rennwagen muss einfach, in sich stimmig und konsequent sein."
Den gesamten Artikel findet Ihr in der aktuellen powerslide-Ausgabe #20

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Motorsport-Reporter-Legende RAINER BRAUN widmet sich in seiner Rubrik LOST FRIENDS der Elsässer Rennlegende Bob Wollek.
Außerdem ein Interview mit Fritz Cirener, Nordschleifen-Legende Hubert Hahne schreibt über den Nürburgring, Harald Fuchs im Interview, 40 Jahre Porsche 911 Carrera RS 2.7 u.v.m.
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Neben den regelmäßigen SCUDERIA COLONIA NEWS erstmals in der Powerslide: DSK NEWS. Die Powerslide ist neben der „sport auto“ und „PS“ ab sofort die dritte Mitgliederzeitschrift des Deutschen Sportfahrer Kreises e.V. (DSK).
Allen Unkenrufen bezüglich der Printmedien zum Trotz. Es ist immer wieder schön, Papier in den Händen zu halten und eine Motorsportzeitschrift durchzublättern. Vor allem eine Zeitschrift wie die powerslide, die die Bezeichnung Motorsportzeitschrift zu Recht verdient - ohne jegliches neumodisches Marketing-Gedöns. Motorsport und Rennfahrzeuge aus der Ära vor unserer schnelllebigen vom Internet geprägten Zeit. Passend zur Beständigkeit des historischen Motorsports und der Faszination die von den Rennfahrzeugen der Vergangenheit ausgeht, ist eine Zeitschrift beständiger als elektronische Nachrichten mit einer Halbwertzeit von wenigen Stunden.

Fotos: powerslide

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