Am Samstag ist es soweit. Das alte Fahrerlager wird im Rahmen des 36. DMV 4-Stunden Rennens, dem 2. Lauf zur VLN, wiedereröffnet. Ein reizvolles Rahmenprogramm für die Fans des Historischen Motorsports lädt zum Besuch am Nürburgring.
Rückblick - 1984 wurde die Nürburging-Grand-Prix Strecke eröffnet und bekam mit diesem lebensrettenden Schritt ein geräumiges weitläufiges Fahrerlager, welches in den kommenden Jahrzehnten den wachsenden räumlichen Ansprüchen des Motorsport gerecht wurde. Bis 1984 drängten sich im Alten Fahrerlager Rennwagen, Rüstfahrzeuge, Mechaniker, Teamchefs, Fans und Fahrer auf engstem Raum. Für damalige Zeiten keine dauerhafte Lösung.
Das Alte Fahrerlager blieb 1984 bestehen. In den folgenden Jahren wurde desöfteren befürchtet, dass die alten silbernen Boxenanlagen abgerissen werden, um Platz zu schaffen. Zum Glück kam es nicht so. Seit Mitte der 80er Jahre wurde das historische Fahrerlager allerdings oft zweckentfremdet als Parkplatz, Abstellfläche und Organisationsfläche. Erst in jüngster Zeit wurde es immer wieder mal als historische Präsentationsfläche beim Oldtimerevents genutzt und das ist auch gut so. Dass das alte Fahrerlager noch steht ist eine Chance für die Nürburgring-Geschichte und stellt somit einen wichtigen Beitrag zur erlebbaren Erinnerungskultur dar.
Mit „Nürburgring-Revival“ wird die Detailrestaurierung entlang eines 100 Punkte-Plans zelebriert. So wurde in den vergangenen Wochen alte Schilder nach historischen Dokumenten angebracht, Lautsprecher installiert, die Boxenanlagen wurden innen- und außen sandgestrahlt und Instandgesetzt, Emaile-Lampen angebracht und viele weitere Details angebracht. Der Spagat des Alten Fahrerlager zwischen Nutzfläche und historischer Präsentationsfläche geht damit eindeutig in eine neue Richtung, die der historische Motorsport nur begrüßen kann. Langfristig soll die Veranstaltung „Nürburgring-Revival“ zum Saisonstart für den historischen Motorsport in Deutschland anwachsen. Ein Highlight der Restaurierung dürfte die Aufwertung der alten Sprecherkabine sein.
Das Programm ist reichhaltig und interessant. Ein breiter Querschnitt an historischen Rennfahrzeugen von 1927 bis hin zu modernen DTM-Fahrzeugen wird in den alten Boxenanlagen ausgestellt. Auf der Start- und Zielgerade wird es auch ein Revival eines ungleichen Duells geben. Ein Boeing Stearman Doppeldecker tritt gegen einen Vorkriegsboliden an. Schon 1908 gab es solche ungleichen Duelle.
Für viele Besucher war die neue Nürburgring-Erlebniswelt seit 2010 eine Enttäuschung. „Keine Aufarbeitung der umfangreichen Geschichte“ war in der Regel der Vorwurf. Mit dem „Nürburgring-Revival“ beweißt die Nürburgring-Automotive GmbH nun historisches Fingerspitzengefühl an einer einzigartigen Stätte.
Mehr Informationen unter:
www.nuerburgring-revival.de
