Er war nie der Star der alle Aufmerksamkeit auf sich zog, wie heute ein Lewis Hamilton in der Formel 1. Wo Hamilton heute ist, sind auch unweigerlich Fotografen und Journalisten. Wo in den 80er Jahren der Porsche 956/962 war, war auch Bob Wollek.

Der Elsässer war stets einer der schnellsten im Sportprototypenfeld und kann wohl als der Rennfahrer gelten der auf dem Zuffenhausener Erfolgsmodell die meisten Rennen bestritt, ob Gr. WM, IMSA, DRM, Supercup, JSPC, Interserie, Le Mans Bob Wollek war früher oder später dabei. Seine Außergewöhnliche Liebe für die Marke Porsche verband ihn auch nach dem Niedergang der Gr. C mit ihr.

Doch anfangs hatte eigentlich nichts darauf hingedeutet, dass Bob Wollek zu einem der stillen Stars der Sportwagenszene werden wird. Die Wenigsten wissen, dass er in ein erfolgreicher Abfahrtsski – Fahrer war und u.a. auch in französischen Nationalkader startete. Vor dem prophezeiten Höhepunkt seiner Ski-Karriere, den olympischen Winterspielen 1968 in Grenoble, holte ihn eine Verletzung ein, die das Ende seiner Karriere im Ski-Sport bedeutete. Der Geschwindigkeit blieb er treu. Nach einem Rennfahrerlehrgang startete er Ende der 60er Jahre noch im gleichen Jahr zum ersten Mal in Le Mans. Gleich bei seinem ersten Le Mans Einsatz 1968 fuhr er in einem Renault Alpine mit Christian Ethuin auf den elften Gesamtrang.

Seine ersten großen Sportwagenrennen bestritt der Elsässer auf der Marke Renault Alpine ,Matra und in den 70er Jahren drücke er ordentlich das Gaspedal der Kölner Kremer Gr.5 Wagen und führte die Wagen etliche Male zum Sieg. Legendär wird wohl der Start auf der letzten Version des extrem breiten Jägermeister Porsche 935 K4 in der DRM 1981 sein, dessen Optik seines gleichen suchte. So eng wie er mit Kremer Racing in den 70er Jahren zusammenarbeitete, so eng war er in den 80er und Anfang der 90er Jahre mit Joest-Racing und dem Porsche 962C verbunden. Es gibt nur wenige Momente in denen er auf die Konkurrenz setzte. Mitte der 80er Jahre auf Lancia und Anfang der 90er in Le Mans auf Jaguar und Courage. Sonst ist die Rennsporthistorie in dieser Zeit von ihm kurz mit dem Namen einer Marke zusammenzufassen: PORSCHE.

In vielen Siegerlisten der damaligen Gr. C Serien steht der Name Bob Wollek. Den Porsche Cup für Porsche Piloten konnte er mehrmals gewinnen und somit einen dicken Scheck mit nach Hause nehmen. Den letzten Gesamtsieg eines Porsche 962C in einem WM-lauf fuhr Bob Wollek zusammen mit Frank Jelinski in Dijon auf dem Kurzheck Joest-Porsche ein. Bei den 24h von Daytona gelangen ihm gleich mehrere Siege. 1985, 1989, 1991 gewann er jeweils das Langstreckenrennen im bekanntesten amerikanischen Nudeltopf.



Auf dem Weg zum Sieg in der DRM - Bob Wollek auf dem Warsteiner Joest Porsche 956 1983 am Norisring



Einzig und allein in Le Mans blieb ihm sein Glück verwehrt. Sein ewiges Schicksal oft nur bis zum zweiten Platz gekommen zu sein und Klassensiege einzufahren, machte ihn im Laufe der Zeit zum bemitleidenswerten Helden, der unnachgiebig danach strebte und auch noch dieses letzte Ziel zu erreichen. Sein Schicksal von der Sarthe nahm er mit. Im Jahr 2001 kündigte er an sich vom Rennsport zurückzuziehen und vermehrt als Markenbotschafter für Porsche zu fahren. Noch vor seinem Rückzug von der Rennstrecke verstarb Bob Wollek am 16. März 2001 als er mit dem Fahrrad von der Rennstrecke Sebring zurück zu seinem Hotel unterwegs war und von einem Wohnmobil übersehen wurde.

Mit dem letzten Teil über den Porsche 956/962 respektive Bob Wollek sind wir am Ende unserer Winterreportagen Reihe und wir hoffen, dass wir ihnen die Zeit in den kalten Monaten bis zum Saisonstart etwas verkürzen konnten. Viele Grüße und einen guten Saisonstart wünscht ihr ring1.de - Team





Bob Wollek zusammen mit Jochen Mass auf dem Rothmans Porsche 962c beim 1000km Rennen Nürburgring 1986



Auch nach der Gr. Ära fuhr Bob Wollek 1996 im Porsche Werksteam. (v.l.n.r. Stuck/Boutsen/Wollek/Dalmas)

Quelle Fotos: www.caradisiac.com / racing-history.de /Stephan Kremer / Porsche Archiv

Quelle: Tabelle Erfolge Bob Wollek - basiert auf jener von motorsportphotos.de

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