Drei Jahrbücher gibt der insbesondere unter Porsche-Fans hoch geschätzte Gruppe C Motorsport Verlag in Duisburg jedes Jahr heraus. Im Herbst erscheint der Rückblick auf das 24-Stunden-Rennen auf dem Nürburgring, der hier vor kurzem vorgestellt worden ist. Und im Dezember jeweils pünktlich zur Weihnachtszeit liegen die Bände „Porsche Sport“ und „Porsche Sports Cup Deutschland“ vor.


„Porsche Sport 2012“
25x32 cm, 312 Seiten, über 1200 Fotos,
herausgegeben von Tim und Ulrich Upietz,
ISBN-Nr.9783928540-70-4,
€ 55,--
Auf 312 Seiten mit weit über 1200 Fotos wird tatsächlich der komplette Porsche-Sport weltweit beleuchtet. Über 40 verschiedene Rennserien, sechs 24-Stunden-Rennen sowie einige weitere Einzelveranstaltungen wie zum Beispiel der Pikes Peak International Hill Climb werden mit interessanten und prägnanten Texten sowie begeisternden Farbfotos dokumentiert. Die Texte sind zweisprachig in Deutsch und Englisch. Das Themenspektrum reicht von den großen internationalen Meisterschaften wie der World Endurance Championship, der American Le Mans Series und der GT1-Weltmeisterschaft über das ADAC GT Masters und den Mobil 1 Supercup bis zu den vielen nationalen Carrera- und GT3-Cups. Ein Rückblick befasst sich mit der zwanzigjährigen Geschichte des im Rahmen der Formel 1 ausgefahrenen Porsche Supercup. Ein besonderes Highlight und von praktisch tagesgenauer Aktualität ist die Präsentation des neuen Porsche-GT3-Cup-Fahrzeugs für die Saison 2013. Ein Artikel befasst sich mit dem Porsche Junior Programm. Jeder Meisterschafts- und Rennbericht endet mit vollständigen Statistiken. Über die hervorragende Qualität der Illustration braucht man bei den Porsche Sport Jahrbüchern kaum noch viele Worte zu verlieren - die Bildauswahl ist abwechslungsreich, die eingefangene Rennaction mit bis zu über 50 Fahrzeugen großen Starterfeldern ist packend, die Porträtaufnahmen von Fahrern, Teamchefs und Mechanikern zeigen die menschliche Seite dieses mit großem Enthusiasmus betriebenen Motorsports, und die Reproduktion der Bilder ist brillant. Der gewichtige Band im großen Format ist bestens verarbeitet und von reizvollem Layout.


„Porsche Sports Cup Deutschland 2012“
25x30 cm, 176 Seiten, 700 Fotos,
von Tim und Ulrich Upietz,
ISBN-Nr. 9783928540-69-8,
€ 48,15
Die Zielgruppe dieses Jahrbuchs ist naturgemäß deutlich kleiner als beim „Porsche Sport 2012“. Es wendet sich in erster Linie an alle Teilnehmer des deutschen Sports Cup, die praktisch mit allen Aktiven dieser Rennserie vertraut sind. Aus diesem Grunde ist es auch erklärlich, dass auf Bildunterschriften vollkommen verzichtet wird, die zahlreichen Fotos erstklassiger Qualität sprechen für sich. Alle Läufe des Sports Cup werden chronologisch dokumentiert – mit knappen Texten und reichlich Illustration. Tabellen mit den Endergebnissen der Porsche-Zentren-Trophy, des Sports Cup, des Super Sports Cup und des Endurance Cup runden den Band ab.


Wie alles begann
Ende der 1980er Jahre war das Angebot von Motorsportbüchern auf dem deutschen Markt noch bei weitem nicht so reichhaltig wie heute. Insbesondere fehlte es an Literatur über die Sportwagenrennen – und das zu einer Zeit, als Porsche und auch Sauber-Mercedes der damaligen Gruppe C ihren Stempel aufdrückten. Ulrich Upietz, zunächst in ganz anderem Beruf tätig, erkannte diese Marktlücke und machte sein Hobby – die Motorsportfotografie – zur Profession. Ende 1989 gab er in dem von ihm gegründeten Gruppe C Motorsport Verlag sein erstes Buch mit dem Titel „World Sportscar Racing 1989“ heraus. In diesem Jahrbuch berichteten Upietz und sein Coautor Gustav Büsing nicht nur über die Sport-Prototypen-Weltmeisterschaft der Gruppe C, sondern darüber hinaus über die amerikanische IMSA-GTP-Serie, die japanische Prototypen-Meisterschaft, den SAT1-Supercup und die Interserie. Schon dieser erste Band bestach auf seinen 240 Seiten durch die hervorragende und umfangreiche Illustration. Upietz hatte sich von Anfang an der Unterstützung mehrerer namhafter Autoren hoher Kompetenz versichert. So schrieb neben Gustav Büsing immer wieder der renommierte englische Sportwagen-Spezialist Michael Cotton für ihn. Und auch Jean-Marc-Teissedre, Peter Wyss und Ekkehard Zentgraf machten mit. Seine eigenen Fotos ergänzte Upietz durch Aufnahmen aus fast allen bekannten Motorsport-Archiven, so dass die Abbildungen nicht nur qualitativ hochwertig sondern auch überaus abwechslungsreich waren.
Der Erfolg der Jahrbuchreihe blieb nicht aus, und so folgten weitere Ausgaben bis zum Jahr 1994. Allerdings verschob sich das Schwergewicht entsprechend der Situation im Sportwagensport zunehmend auf die GT-Fahrzeuge, und das Ende der Sportwagen-Weltmeisterschaft nach der Saison 1992 machte die Berichterstattung über diese reizvolle Motorsport-Spezies auch nicht leichter. So war „World Sportscar Racing 1994“ die letzte Edtion dieser Jahrbuchreihe.


Schwerpunkt Porsche
Ulli Upietz hatte die Entwicklung früh erkannt und seinen Verlag geschickt darauf eingestellt. Zunächst brachte er 1992 mit Ekkehard Zentgraf einen über 500 Seiten dicken Wälzer im Querformat über Porsche-Modellautos und Miniaturen heraus. Dieses Buch kann bis heute als Standardwerk zu diesem Thema betrachtet werden und ist inzwischen überaus gesucht. Gleiches gilt für den ein Jahr später erschienenen Band „Porsche 956-962 – Die erfolgreichsten Rennsportwagen aus Weissach“. Minutiös werden Entwicklung und Renneinsätze dieser legendären Sport-Prototypen beschrieben und mit genau 962 Abbildungen illustriert. Schon dieses gewaltige Buch zeugte davon, welch unmittelbaren Zugang Upietz zur Rennsport-Entwicklung bei Porsche hatte. Lange bevor die Porsche-Rennwagen das Licht der Welt erblickten, konnte Ulrich Upietz ihre Entstehung mitverfolgen und hatte so die Grundlage für spätere einzigartige Dokumentationen.
Ende 1993 erschien dann erstmals das Jahrbuch „Porsche Sport“, damals noch im kompakten Format. Diese Jahrbuchreihe wuchs von Jahr zu Jahr im Umfang und ab 2002 auch im Format. Was vor 20 Jahren mit 192 Seiten begonnen hatte, ist mittlerweile bei über 300 Seiten angekommen. Die Jahrbücher zeigten den gesamten weltweiten Porsche-Motorsport – mit Prototypen und GTs, wobei natürlich alle 911-Varianten eine vorrangige Rolle spielten.
Eine ganze Trilogie widmete Upietz dem 911 GT1, mit dem in seinen drei Entwicklungsstufen Porsche die 24 Stunden von Le Mans und diemals noch bedeutungsvolle FIA-GT-Meisterschaft von 1996 bis 1998 bestritt. Auch diese Reihe im großen Format hat sich zu einem echten Sammlerstück entwickelt. Zuvor hatte der Duisburger Verlag aber noch einen Band über den McLaren-BMW F1 – GT1-Rennwagen herausgebracht, ein Buch, das bei der ansonsten festzustellenden Konzentration auf Porsche aus dem Rahmen fiel. Zwei Einzelbände hatten die Porsche-Siege in Le Mans in den Jahren 1994 und 1996 zum Gegenstand – 1994 überraschend durch den Dauer 962 und 1996 durch den WSC-Porsche des Joest-Teams, der den GT1 des Werks schlagen konnte.
Anfang des Jahrtausends ging Ulrich Upietz ein weiteres herausforderndes Projekt an. Er wollte in einer neuen Serie, die wegen der Titelgestaltung als die „schwarze“ Serie bekannt wurde, die gesamte Porsche-Motorsport-Geschichte dokumentieren. Der erste Band wieder im Großformat und 368 Seiten stark widmete sich dem schier unerschöpflichen Thema „Porsche in Le Mans“ und kam 2002 auf den Markt. Mitautoren waren Gustav Büsing, Michael Cotton und Ekkehard Zentgraf. Es folgten bis 2005 die Bände „Porsche 956 – 962“ und „Porsche 911 Racing“ im gleichen Format. Das Thema 956/962 bot sich schon deshalb an, weil dieser erfolgreichste Rennwagen in der Geschichte des Motorsports nach dem ersten Band aus dem Jahre 1993 noch weitere Siege verbuchen konnte. Ursprünglich hatte Upietz zwei weitere Bücher dieser repräsentativen Reihe geplant, eines über die „Porsche Spyder“, dessen Vorbereitung schon weit vorangeschritten war, und eines über die Porsche-Rennfahrer. Allerdings ist die Herausgabe dieser Bände zunächst zurückgestellt worden.


24 Stunden Nürburgring und zwei luxuriöse Prachtbände
2001 veröffentlichte der Gruppe C Motorsport Verlag erstmals das Jahrbuch über das 24-Stunden-Rennen am Nürburgring, das sich auf Anhieb blendend verkaufte und nach und nach zu einem Klassiker entwickelte. Zugleich übertrug Ulli seinem Sohn Tim Upietz zunehmend Verantwortung im Verlag, dessen Leitung nach einigen Jahren Tim übernahm, während sich sein Vater auf die Pflege und Entwicklung des gewaltigen Foto-Archivs konzentrierte.
Zwei gigantische Publikationen verdienen besondere Erwähnung. Im Abstand von nur einem guten Jahr legte Upietz die Bände „Porsche GT3 RS“ und „Porsche RS Spyder“ vor. Das Buch über den GT3 RS befasste sich mit den Rennversionen auf der Basis des 911 Typ 996. In einer Auflage von 996 Exemplaren im Ledereinband mit Prägung, handsigniert und in einer Buchbox in Kunstleinen mit nummerierter Metallplakette, ist dieses edle Druckwerk mit mehr als 30 Fahrer- und Teameigner-Autogrammen längst ausverkauft und genießt unter den gusseisernen Porsche-Fans heute geradezu Kultstatus. Gleiches gilt für den meines Erachtens noch besseren Band über den faszinierenden LMP2-Rennwagen, den Porsche unter der Regie des Teams von Roger Penske erfolgreich in der American Le Mans Series einsetzte. Die detailreiche Dokumentation der Entwicklung des RS Spyder und seiner Renneinsätze, in denen er sogar die LMP1-Audi häufig schlagen konnte, stellte zweifellos einen Höhepunkt in der Geschichte des Gruppe C Motorsport Verlags dar. Auch dieses Buch in vergleichbarer Edelausstattung wie der GT3 RS-Band ist inzwischen vergriffen – wohl dem, der eines der insgesamt 999 Exemplare besitzt. Da die Karriere des RS Spyder aber 2007 noch nicht beendet war, schob Upietz ein Jahr später noch einen kompakteren Band über die Erfolge des Jahres 2008 nach und beschrieb auch die Einsätze außerhalb der ALMS.
Seit 2010 gesellte sich zu den inzwischen von Tim Upietz herausgegebenen Jahrbüchern über den Porsche Sport un die 24 Stunden Nürburgring der alljährliche Rückblick auf den Porsche Sports Cup Deutschland, der insbesondere unter den aktiven Porsche-Motorsportlern begeistert aufgenommen wurde.


Höhepunkt mit dem Erhalt des ADAC-Autobuch-Preises
2011 erschien das Buch „Einfach eine geile Zeit“ über die Deutsche Rennsport-Meisterschaft 1972 – 1985. Von Gustav Büsing und Uwe Mahla verfasst, übertraf dieses Werk alle Erwartungen und erhielt von allen Seiten größtes Lob sowie im Jahr 2011 den vom ADAC vergebenen deutschen Autobuch-Preis in der Sparte Motorsport. An diesen großen Erfolg möchte der Gruppe C Motorsport Verlag mit seinen beiden Autoren Büsing und Mahla im Frühjahr 2013 anknüpfen, wenn die lang erwartete Geschichte des Schnitzer-Rennteams erscheinen wird. Nachdem Schnitzer für BMW im ersten Einsatzjahr einen Triumph in allen Wertungen der DTM erreicht hat, stehen die Zeichen gut für einen blendenden Absatz dieses Buchs, mit dem sich das Duisburger Verlagshaus seit langer Zeit einmal wieder einem reizvollen Thema außerhalb der Porsche-Welt widmet.
Seit 23 Jahren ist der Gruppe C Motorsport Verlag nun am Markt. Ulrich und Tim Upietz haben mit ihrem Team bisher insgesamt nicht weniger als 56 Bücher publiziert. Nur stellvertretend sollen von der Mannschaft der stets freundlich für Auskünfte und Hilfe an den Kunden zur Verfügung stehende Thomas Hinz genauso erwähnt werden wie die Autoren Gustav Büsing, Michael Cotton, Uwe Mahla, Bill Oursler, Jörg-Richard Ufer und Ekkehard Zentgraf. Und wenn man an den 2013 unter der Regie von Manthey-Racing stehenden Porsche GT-Einsatz in Le Mans oder gar an die große LMP1-Rückkehr 2014 denkt, darf man für die Zukunft wohl einiges erwarten.


Bücher des Gruppe C Motorsport Verlags zu beziehen:
www.gruppec.de
www.rallyandracing.com



Fotos: Gruppe C Motorsport Verlag, Thomas Nehlert

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