Eigentlich hat Küchenchef und Hotelbesitzer Axel Duffner (Hornber) heuer gar keine Zeit, um seinem Hobby nachzugehen – dem Motorsport. Auf seiner Lieblingsstrecke, dem Nürburgring und der Nordschleife macht er sich in diesem Jahr rar. Nicht nehmen lässt er sich den Start beim Rennen der Rennen: dem 24h-Rennen auf dem Nürburgring.

Alle Hände voll zu tun hat er in Küche und Hotel, dennoch schweifen seine Gedanken immer häufiger ab. Weg vom Schwarzwald, von idyllischer Ruhe, weg von Herd und Speisekarte, weg von Frau und Kind, hin zum Nürburgring. Denn dort findet an Pfingsten das größte Motorsportevent in Europa statt, das 24h-Rennen. „Wir haben ordentlich zu tun, viele Gäste, reichlich Bewirtungen und überdies ist hat uns ein langjähriger Mitarbeiter quasi über Nacht verlassen – das Messer sprichwörtlichen in der Sau stecken lassen. Ich habe eigentlich keine Zeit, um auf der schönsten Rennstrecke der Welt an den Start zu gehen – das 24h-Rennen lasse ich mir aber nicht nehmen“, erklärt Duffner resolut mit strahlenden Augen in Richtung seiner Frau. „Vorausgesetzt, meine Frau lässt mich“, ergänzt er deutlich leiser. Sie lässt ihn.


Duffner bestreitet 2013 sein neuntes 24h-Rennen auf dem Nürburgring. Im Laufe der Zeit hat er die unterschiedlichsten Rennautos pilotiert, seine Starts waren nicht immer von Erfolg gekrönt. Duffner blickt zurück: „Das beste Ergebnis hatte ich mit dem Audi von Götz Motorsport – 23. in der Gesamtwertung von mehr als 200 gestarteten Autos. Darauf bin ich schon ein wenig stolz. Allerdings musste ich auch viele Ausfälle hinnehmen, sehr oft war das 24h-Rennen für mich schon nach wenigen Stunden vorüber, ohne dass ich Schuld daran gehabt hätte.“ Duffner hat bei keinem der neun Rennen zweimal rund um die Uhr ein Fahrzeug zerstört. „Und gegen technische Ausfälle gibt es kein Allheilmittel“, ergänzt er.



Spaß im Programm


Sonst auf wahren Boliden, richtig dicken Brocken mit mehreren hundert Pferdestärken unterwegs, geht er es in diesem Jahr etwas ruhiger an. Der „Spezial-Klasse“ hat er den Rücken gekehrt und sich der Klasse seriennaher Fahrzeuge zugewandt. „Ich starte bei „Extrem Racing“ auf einem BMW Z4 Coupé in der Klasse V5. In dieser Klasse gehen seriennahe Rennautos mit einem Hubraum zwischen 2,5 und 3,0 Litern an den Start. Natürlich machen die SP-Autos viel Spaß, sie sind aber auch deutlich zeitintensiver. Wenigstens zwei Rennen als Vorbereitung sollte man vor dem Start zu den 24h absolviert haben – diese Zeit hatte ich heuer nicht. Außerdem sind die seriennahen Fahrzeuge deutlich günstiger: Verschleißteile, Kraftstoffverbraucht und selbst Ersatzteile beim Ausrutscher treiben einen nicht in den Ruin. Gekämpft wird aber auch in den V-Klassen um jeden Zentimeter Asphalt.“


Unübersehbar ist der Glanz in seinen Augen, die Vorfreude auf das schönste Asphaltband der Welt, der Kampfgeist, wenn es um Sieg oder Niederlage geht. Denn: Auch wenn Duffner als Privatfahrer an den Start geht – eine Spazierfahrt wird es für den Hotelier nicht. Seine Ansprüche an sich selbst sind hoch, auch wenn der Spaß mit Vordergrund steht, so will er doch mit einem akzeptablen Ergebnis in der Tasche nach Hause fahren. „Wenn wir ohne technische Probleme durchfahren können, ist das schon die halbe Miete. Bleiben wir dann noch vom Unfallpech verschont und können die ein oder andere schnelle Runde drehen, sehe ich uns in der Klasse relativ weit vorn“, prognostiziert Duffner. Das würde dem Team auch in der Gesamtwertung in die Karten spielen und den BMW Z4 Coupè am Ende weit nach vorne spülen.



Fieber steigt


Doch grau ist alle Theorie, gerade das 24h-Rennen hat seine eigenen Gesetze, spielt nach eigenen Regeln. Nicht nur Mensch und Material haben entscheidenden Einfluss auf den Rennverlauf und das Ergebnis nach 24h. Im besonderen Maße spielt das Eifelwetter das Zünglein an der Waage. Duffner weiß: „Regenschauer im Wechsel mit sonnigen Abschnitten wirbeln das gesamte Feld mehrmals durcheinander. Eine falsche Reifenwahl wirft einen schnell vom aussichtsreichen auf einen der hinteren Plätze zurück.“


Davon jedoch will er 14 Tage vorm Rennen eigentlich gar nichts wissen, denn er muss sich völlig auf sein Tagesgeschäft konzentrieren, was ihm allerdings von Tag zu Tag schwerer fällt. „Das 24h-Rennen ist nicht einfach nur ein Rennen. Es ist unvergleichbar, es ist die Königin unter den Langstrecken-Klassikern. Und für mich eine echte Herzensangelegenheit.“

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