Mit den für Samstag auf dem Programm stehenden Test- und Einstellfahrten wirft die VLN-Saison 2012 ihre Schatten voraus. Wie bei vielen Teams hat sich auch bei den Fahrzeugtechnik-Studenten der FH Köln über den Winter einiges getan. Nach zwei erfolgreichen Jahren mit dem 360 PS starken Ford Focus RS der Klasse SP4T wechseln die Kölner nunmehr das Pferd. Der neue Partner stammt aus dem Schwäbischen, hört auf den Namen Audi TT RS und konnte unter der Regie der quattro GmbH und dem Einsatzteam Raeder Motorsport sowie von professioneller Hand pilotiert im vergangenen Jahr bereits einen Gesamtsieg für sich verbuchen.

Das aus Studentinnen und Studenten der Fakultät für Fahrzeugsysteme und Produktion bestehende Team FH Köln Motorsport ist seit 2006 fester Bestandteil der Langstreckenmeisterschaft am Nürburgring. Ziel des von Professor Frank Herrmann ins Leben gerufenen Vereins ist es, den angehenden Ingenieuren der Fahrzeugtechnik praktische Erfahrungen in der Entwicklung, dem Aufbau, der Wartung und dem Einsatz von Rennfahrzeugen zu vermitteln. Erfolgreichen Partnerschaften mit Honda (Civic Type-R Cup 2006 bis 2009) und Ford (Focus RS 500 in 2010 und 2011), folgt nunmehr die Zusammenarbeit mit der quattro GmbH.
Gemeinsam mit den Profis des Audi Kundensport-Zentrums in Heilbronn-Biberach haben die Kölner Studenten den 377-PS-Boliden Anfang des Jahres aufgebaut und sich dabei intensiv mit dessen Technik vertraut gemacht. „Bei dem TT RS haben wir es erstmals in unserer Teamgeschichte mit einem nahezu reinrassigen Rennwagen zu tun“, erklärt Benjamin Schaefer, der im Team für die Performance des Fahrzeugs verantwortlich zeichnet, die geänderten Vorzeichen des neuen Projekts. „Vom Motor abgesehen, ist die Seriennähe hier eher gering. Das Auto wurde speziell für den Rennsport entwickelt, ist technisch ausgereift und bietet besonders im Bereich Fahrwerk umfangreiche Einstellmöglichkeiten. Unsere Aufgabe besteht nun darin, in Verbindung mit den Komponenten unserer Technik-Partner (Räder: BBS Individual, Reifen: Dunlop) das bestmögliche Setup herauszufahren.“ Da das Team Raeder Motorsport als Entwicklungspartner der quattro GmbH mit Michelin-Reifen und OZ- Rädern an den Start ging, kann das Team diesbezüglich nämlich auf keinerlei Erfahrungswerte zurückgreifen.
Auch sonst stellt der schnellste Fronttriebler der VLN die angehenden Ingenieure vor neue Herausforderungen, wie Teammanager Francois van Endert weiß: „Wir müssen uns bei der Arbeit mit diesem Renngerät einen völlig neuen Erfahrungsschatz aufbauen. Dabei werden wir großen Wert auf die Datenaufzeichung und –auswertung legen. Unser Ziel ist es, uns im Wettbewerb bestmöglich zu präsentieren, ohne Ausfall über die Runden zu kommen und sukzessive schneller zu werden.“
Letzteres ist dann nicht zuletzt auch Aufgabe des neu zusammengestellten Fahrertrios. Neben den seit 2010 für die Studenten ins Lenkrad greifenden Stammfahrerinnen Daniela Schmid (Österreich) und Anja Wassertheurer (Stuttgart), hält in diesem Jahr Adam Osieka die männliche Flagge hoch. Der selbstständige Unternehmer aus Bonn ist ebenso wie die Mädels des Teams ein intimer Kenner der Nürburgring Nordschleife, hat bereits mehrere 24-Stunden-Rennen absolviert und startet seit 2005 regelmäßig im Rahmen der VLN.
Für die in Neckarsulm beheimatete Sportdependance der quattro GmbH macht das studentische Rennprojekt vor allem im Hinblick auf die Förderung des ingenieurwissenschaftlichen Nachwuchses Sinn. „Die Kooperation zwischen der FH Köln und der quattro GmbH ist eine klassische win-win-Situation. Wir fördern den Ingenieur-Nachwuchs und geben den jungen Studenten die Möglichkeit, ihr theoretisches Wissen in der Praxis anzuwenden. Im Gegenzug erhalten wir Datenmaterial und weitere Informationen über unser Rennfahrzeug“, bringt Stephan Reil, Entwicklungschef der quattro GmbH, die Sache auf den Punkt.
Insgesamt unternimmt das Team FH Köln Motorsport mit dem neuen Projekt einen großen Schritt in Richtung professionellen Rennsport. Unter der Führung von Professor Frank Herrmann hat sich an der Kölner Fachhochschule mit den Jahren ein leistungsfähiges studentisches Rennteam entwickelt, das in dieser Form in Deutschland einmalig ist. „Die Mädels und Jungs haben in den letzten Jahren wirklich erstklassig gearbeitet“, so Professor Herrmann. „Es macht einfach Spaß, das zu beobachten. Nun sind wir alle miteinander gespannt, was wir mit dem neuen, deutlich professionelleren Fahrzeug erreichen können.“

Foto: FH Köln Motorsport e.V.

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