Nach 16 Jahren Pause erreicht das Team Porsche Kremer Racing in seinem ersten 24 Stunden Rennen der Neuzeit mit beiden Autos das Ziel im härtesten Langstreckenrennen der Welt auf dem Nürburgring.

Am Sonntag um 16 Uhr knallten die Korken vor der Box 15: beide eingesetzten Porsche 911 GT3 des Kölner Traditionsrennstalls  Kremer Racing überquerten die Ziellinie des härtesten Langstrecken-rennens der Welt, der 24 Stunden auf dem Nürburgring.
Die Vorgabe von Firmeninhaber Eberhard A. Baunach an das Team war klar formuliert: Ankommen und Routine sammeln! Die Erreichung dieses Ziels war wie erwartet ein hartes Stück Arbeit für die acht Fahrer und 20 Teammitglieder in und hinter der Box. Das Kremer Topauto, der Porsche 911 GT3 Cup mit der Startnummer 52 wurde erst am Tag vor der Abfahrt zum Ring fertig, nach einem heftigen Ausritt bei einem Vorbereitungsrennen in der VLN Lang-streckenmeisterschaft musste ein ganz neues Fahrzeug auf Rohkarosserie aufgebaut werden.
So war das freie Training als reiner Rollout gedacht und auch in den Zeittrainings ging es zuerst mal darum, jeden Fahrer die vorgeschriebenen zwei Pflichtrunden absolvieren zu lassen. Der Verkehr mit rund 220 Autos bringt es mit sich, dass nur sehr viel Glück eine schnelle Zeit ermöglicht: die Pole Position wurde in der allerersten Runde des ersten Trainings gefahren und im gesamten Training nicht mehr unterboten. Die Startaufstellung ist bei einem 24 Stunden Rennen aber auch nicht entscheidend, so waren die Plätze 4 für die 52 (Kaufmann/Lessmeister/Osieka/Schrey) und 16 für den Porsche mit der 51 (Baunach/Küke/Kalandrik/Salewsky) in der Klasse SP 7 (3.500 bis 4.000 ccm) absolut im Plan.
Bereits beim Start am Samstag um 16 Uhr bestimmte das durchweg sehr wechselhafte Nürburgring Wetter die Reihenfolge: Start im Regen hieß für die Teams: Sicherheit mit Regenreifen oder riskanter Poker mit Slicks und Hoffnung auf Besserung. Das Kremer Team setzte auf die erste Variante und musste wie viele andere nach zwei Runden zum Reifenwechsel an die Box. So lag man nach einer Stunde auf den Plätzen 12 und 16 in der Klasse.
Nach dem ersten Stopp der 52 begann mit einem rund dreistündigen Doppelstint von Kremer Stammpilot Wolfgang Kaufmann eine bemerkenswerte Aufholjagd, die bis auf einen dritten Klassenrang hinter den beiden Manthey-Porsche führte. Der Gesamtplatz 27 war zu diesem Zeitpunkt mit den vielen noch vorhandenen Werksautos im Feld sehr beachtenswert. Im Gegensatz zu vielen anderen Teilnehmern gab es nur einen leichten Ausritt für das Topauto, der allerdings noch Folgen haben sollte, denn die rechte Hälfte des Hinterachsträgers hatte Schaden genommen und brach wenig später. Die sehr aufwändige Reparatur führt in der Regel zum Totalausfall, doch die in vielen Rennschlachten gestählte Kremer-Mannschaft  warf sich unter das beschädigte Auto. Nach knapp 1,5 Stunden fuhr die 52 wieder auf die Piste, um 66 Plätze auf Rang 93 zurückgefallen.
Das Schwesterauto mit der legendären Startnummer 51 (diese trug 1977 der Vaillant-Kremer Porsche) mit den aus dem historischen Motorsport kommenden Piloten Eberhard Baunach, Michael Küke, Martin Malandrik und Edgar Salewsky hatten sich mittlerweile gut auf die überaus harte Gangart im modernen Langstreckensport eingestellt und fuhren konstant und zuverlässig bis auf Gesamtplatz 34 nach vorne, als ein plötzlicher Reifenschaden im Bereich Adenauer Forst die tolle Fahrt unterbrach. Das havarierte Auto fuhr noch bis Breitscheid, um dort vom Kremer Notservice mit einem neuen Rad versorgt zu werden. Der Zeitverlust allerdings ließ die 51 bis auf den Endrang 47 und den Klassenplatz 8 zurückfallen, was durchaus im Rahmen der Erwartungen blieb, allerdings wäre natürlich doch mehr möglich gewesen.
Dies trifft umso mehr auf das „große Auto“ mit Wolfgang Kaufmann, Dirk Lessmeister, Adam Osieka und Daniel Schrey zu. Nach dem Wechsel der Hinterachse kam dann als ein weiterer Folgeschaden ein Tausch der rechten Antriebswelle und man mag sich gar nicht ausdenken, in welche Regionen dieses Auto hätte fahren können. In der heiß umkämpften Klasse SP 7, aus der ja auch der Gesamtsieger kam, fuhr der Kremer Porsche die drittschnellste Rennrunde, nur die beiden Manthey-Porsche mit Werksunter-stützung fuhren noch etwas schneller.
Am Ende war jedoch auch die Zielankunft beider Autos ein toller Lohn für die harte Arbeit des Kremer Teams. Die große Erfahrung zeigt sich an der Tatsache, dass die 20 Mitarbeiter 396 Jahre Motorsporterfahrung mitbringen, also fast 20 Jahre im Schnitt. Die acht Fahrer mit zusammen 150 Jahren im Motorsport stehen ihnen mit knapp 19 Jahren im Durchschnitt nicht viel nach. Kremer Chefmechaniker und Schrauberlegende Günther „Fuzzy“ Richter feierte noch am Freitag vor dem Rennen seinen 65. Geburtstag.
„In diesem Jahr hat Porsche Kremer Racing ein tolles Comeback im Langstreckensport gezeigt. Nach ersten Erfolgen in der VLN jetzt mit beiden Autos am Ziel des 24 Stunden Rennens auf dem Nürburgring. Das Kremer Renn-Gen ist nach wie vor vorhanden und es gibt noch viel Potenzial nach oben“ sagte der überglückliche Firmeninhaber Eberhard A. Baunach nach dem Rennen. Obwohl er selbst Fahrer auf der 51 war und während des Wochenendes viele Gespräche mit Partnern, Sponsoren und Freunden von Kremer Racing führen musste, lag er selbst bei dem großen Boxenhalt des Schwesterautos mit unter dem Wagen und half bei der Reparatur.
„Der sportliche Auftrag für das 24 Stunden Rennen: Ankommen und Routine sammeln“ wurde voll erfüllt. Wir haben uns für mögliche Partner als Einsatzteam bestens empfohlen und sehen zuversichtlich nach vorne. Danken möchte ich unserem fleißigen Team, den zuverlässigen Piloten und den langjährigen Weggefährten von Porsche Kremer Racing, Yokohama und Bilstein“ so Baunach weiter.

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