Wo immer sich am Samstag eine große Menschtraube gebildet hat, da war der neue Ferrari P 4/5 der Scuderia Cameron-Glickenhaus. Wir werfen einen Blick auf die ersten vorsichtigen Schritte des spektakulären Ferraris und haben mit Projektmanager Paolo Garella und den Fahrern Nicola Larini und Mika Salo gesprochen.

Er wirkt fast wie ein moderner Gruppe C Wagen. Kohlefaser soweit das Auge reicht und eine brutale, spektakuläre Optik. Der Aufbau des Ferraris konnte im vergangenen Winter intensiv über Facebook verfolgt werden. Nach den ersten Tests ging es nun auf die Nordschleife und erste Vergleiche sind möglich. Sind sie aber auch sinnvoll?


Lang, lang ist´s her


Mika Salo hatte den Aufbau im Winter intensiv verfolgt und sein Know-How über die Basis Ferrari 430 GT2 einfließen lassen. Im Gespräch mit ring1.de teilte er mit: „Ich wusste, dass die Basis gut ist. Dass das Auto aber bereits beim Roll Out im Winter schon so gut ist, das hat mich verwundert.“ Die ersten Gehversuche des Ferrari P 4/5 beim Roll Out in Italien verliefen problemlos, aber noch sehr verhalten. Für Mika Salo und Nicola Larini waren es die ersten Ausfahrten auf der Nordschleife seit ca. 15 Jahren. Während Larini 1993 das letzte Mal in der DTM mit Alfa Romeo 155 ti auf der Nordschleife mit einem Rennwagen unterwegs war, ist der Finne Mika Salo zum letzten Mal mit seiner Frau 1995 im Rahmen des Formel 1 Grand Prixs auf der Nordschleife unterwegs gewesen – im Privat PKW. Die Streckenkenntnis sollte allerdings für die Profis Larini, Salo, Cappellari und Giovanardi in Zukunft kein Problem darstellen.


Zum ersten Mal auf der Nordschleife


Während den Test- und Einstellfahrten offenbarte sich, dass der Ferrari P 4/5 aktuell (noch) keine gefährliche Konkurrenz für die dominierenden GT3 Wagen sein wird. Nicola Larini berichtete, dass er zweitweise mehr in den Rückspiegel als durch die Frontscheibe schauen musste, da etliche schnelle Porsche mit Lichthupe auf den Ferrari aufliefen.


Projektmanager Paolo Garella dämpft jedoch, zu Recht, allzu hohe Erwartungen der Fans. „Wir haben sehr gute Vorarbeit geleistet, sind aber an der Nordschleife noch ganz am Anfang“, so Garella. Auf der Döttinger Höhe erreichte der Ferrari P 4/5 auf Grund des Restriktors offenbar nur 260 km/h. Die Performance-Steigerungskurve des Ferraris wird aller Voraussicht nach bei den kommenden beiden Läufen exponentiell ansteigen. Manch einer behauptete sogar, dass man jetzt die volle Performance noch nicht zeigen wollte. Nobody knows! Der Entwicklungsprozess des Ferraris P 4/5 ist das wohl das spannendste Thema des Frühjahrs. Und mit der Firma N Technology sind hier gewisse keine „Nasenbohrer“ am Werk – man möge mir bitte diesen süffisanten Ausdruck verzeihen.


Ungeplantes Novum der Öffentlichkeitsarbeit


Mit der ständigen Veröffentlichung der Fotos vom Aufbau des Ferraris hat die Scuderia Cameron-Glickenhaus eine extrem hohe Präsenz in der Motorsport-Welt erreicht, was für Projektmanager Paolo Garella eher unerwartet kam. Zeitweise traten täglich 1.000 Facebook-User der Gruppe des Projektes bei. „Es ist schön den Prozess mit den Fans zu teilen“, so Garella. Erst im Laufe der Zeit habe man festgestellt, wie effektiv die Veröffentlichung von Fotos und Infos in Facebook sei. Eine gezielte Strategie der Öffentlichkeitsarbeit steckte jedoch nicht dahinter.


Ein Glücksfall für das 24h Rennen?


Eigentlich stellt sich diese Frage gar nicht. Peter Geishecker aus dem Organisationsteam des 24h-Rennens zeigte sich bereits auf der Pressekonferenz begeistert und stellte die sportliche und mediale Bedeutung des Projektes hervor. James Cameron und James Glickenhaus wollen zudem beim 24h Rennen bis zu 70 Hollywood-Größen einladen. Fans und Freunde daran teilhaben zu lassen, ist die Philosophie des Projektes. Hätte der Nordschleife und seinen Fans etwas Besseres passieren können? Nein. In einem weiteren Punkt, der noch für das Team abzuarbeiten wäre, waren sich die Fans allerdings auch einig: „Der P 4/5 muss noch rot werden!“


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